Potsdam-Gegen einen 58-Jährigen, der ein Kind aus einem Möbelhaus entführt und missbraucht haben soll, hat am Donnerstag vor dem Landgericht Potsdam der Prozess begonnen. Noch bevor die Staatsanwältin Details der Anklageschrift verlesen konnte, wurde die Öffentlichkeit von der Verhandlung ausgeschlossen.

Dem Deutschen wird schwerer sexueller Missbrauch von Kindern, Freiheitsberaubung und Entziehung Minderjähriger vorgeworfen. Er soll das heute siebenjährige Mädchen am 25. Mai vor einem Potsdamer Möbelhaus entführt, mit in seine Wohnung genommen und dort sexuell missbraucht haben.
Meistgelesene Artikel
Den Ausschluss der Öffentlichkeit hatte die Nebenklage zuvor beantragt. „Der Schutz des Kindes steht an oberster Stelle“, sagte Rechtsanwältin Manuela Krahl-Röhnisch, die die Familie in dem Prozess vertritt. Das Mädchen sei stark traumatisiert.
Mutmaßlicher Täter bereits einschlägig vorbestraft
Die Polizei suchte damals mit 70 Einsatzkräften, einem Hubschrauber und einer Drohne nach dem Kind. Die damals Sechsjährige hatte das Potsdamer Möbelhaus gemeinsam mit ihrem Vater und den drei Geschwistern besucht, dann stieg sie allein in den Fahrstuhl. Der Vater soll seine Tochter noch gesehen haben, wie sie unten ausstieg und zum Ausgang ging - dann verlor sich die Spur.
22 Stunden später wurde das vietnamesisch-stämmige Mädchen weinend und verletzt auf einem Gehweg gefunden. Laut Staatsanwaltschaft soll sich das Kind allein aus der Wohnung des 58-Jährigen im Potsdamer Wohngebiet Drewitz befreit haben. Dort befindet sich auch das Möbelhaus. Der 58-Jährige ist der Anklagebehörde zufolge einschlägig vorbestraft und wurde in den 80er Jahren wegen Sexualdelikten verurteilt. Er sitzt seit Mai in Untersuchungshaft.