Radverkehr: Zahl der verletzten Radler steigt
Fahrradfahrer haben keinen Airbag und keine Knautschzone. Werden sie in Unfälle verwickelt, kann das ernstere Folgen haben als für Autofahrer. Zwar blieb die Zahl der tödlich verunglückten Fahrradfahrer in diesem Jahr mit sieben bisher wie im Vorjahr, doch die Zahl der Verletzten stieg. Wurden 2013 von Januar bis Mai 175 Radler schwer und 1269 leicht verletzt, gab es während der ersten fünf Monate dieses Jahres 224 Schwer- und 1739 Leichtverletzte. „Auch hier spielt das Wetter eine Rolle“, so die Polizei.
„Mehr als die Hälfte der Radfahrerunfälle wurde von den Radfahrern entweder verursacht oder mitverursacht,“ sagte Siegfried Brockmann von der Unfallforschung der Versicherer. Radfahrer fahren auf Radwegen in die falsche Richtung, sind auf Gehwegen unterwegs oder rollen plötzlich auf die Straße. Sicher: Abbiegende Autos und Lkw werden ihnen oft gefährlich. „Doch manchmal ist es auch leider so, dass sich Radfahrer in gefährliche Situationen begeben – in dem Glauben, dass die anderen schon aufpassen“, sagte ein Polizist. „Dabei sind Lkw-Fahrer, die vor dem Abbiegen in viele Spiegel blicken sollen, häufig am Rande der Überforderung.“
Ein weiteres Problem: Weiterhin gibt es große Straßen ohne Radstreifen. Anderswo, wie auf der Schönhauser Allee, reichen die Wege nicht mehr aus. „Diese Straße steht bei uns auf der Agenda“, sagte Burkhard Horn, oberster Verkehrsplaner des Senats. Eine andere wichtige Strecke, die Warschauer Straße, erhält endlich Radstreifen. Die Arbeiten beginnen im Sommer.