Ramstein 2.0: Wie das amerikanische Militär Rzeszów in Polen zum Zentrum des Westens macht
In eigener Sache: Die Berliner Zeitung am Wochenende erscheint morgen mit einer Titelgeschichte über den Flughafen in Rzeszów, der für die USA von zentraler Bedeutung wurde.

Liebe Leserinnen und Leser! Haben Sie sich schon einmal gefragt, über welche Wege die Ukraine ihre Waffen bekommt? Vielleicht kennen Sie ja Bremerhaven in Norddeutschland, wo Logistikschiffe andocken und schweres Geschütz von den USA über Deutschland in die Welt transportieren. Auch jetzt im Ukraine-Krieg. Aber kennen Sie die Stadt Rzeszów im Südosten Polens? Nein? Damit sind sie wohl nicht alleine. Denn Rzeszów galt noch vor der russischen Invasion als unbedeutende Stadt am Rande Europas. Doch das hat sich geändert.
Schon kurz vor Kriegsausbruch haben die Amerikaner einige Truppen in die Nähe des dortigen Flughafens stationiert. Nach dem Ausbruch des Krieges ist die Stadt dann eindeutig zu einem der wichtigsten Logistikzentren der U.S. Army geworden. Wer seine Zeit gerne auf Flightradar24.com verbringt und online den Flugverkehr beobachtet, wird ein reges Treiben über dem Flughafen bemerken. Ständig fliegen Militärflugzeuge den Flughafen an, auch mit Hilfsgütern für die Ukraine.
Analyse zu Cyberangriffen
Aber nicht nur das. Nahezu jeder Staatschef, der Kiew besuchen will, muss über Rzeszów fliegen und danach weiter nach Przemysl reisen, um von dort aus weiter Richtung Kiew per Zug zu fahren. Rzeszów ist also nolens volens zum Fenster zur Welt für die Ukraine geworden und umgekehrt: für die westliche Welt zum Tor in den Osten. Zusammen mit meiner Kollegin Carola Tunk war ich in Rzeszów vor Ort, um mir den Wandel anzusehen.
Die Stadt ist nicht mehr wiederzuerkennen. Das liegt auch an den vielen Amerikanern, die sich in den Bars und Restaurants und in den Fitnessstudios herumtreiben. Wer sich Zeit nimmt, der beobachtet am Flughafen, wie sich der Westen über Rzeszów in der Ukraine verteidigt. Lesen Sie unsere Reportage in der Wochenendausgabe der Berliner Zeitung vom 11./12. März 2023 und ab Sonntag online auf www.berliner-zeitung.de.
Auch lesenswert ist das Interview mit CDU-Generalsekretär Mario Czaja. Der 1975 in Ost-Berlin geborene Politiker spricht im Interview mit Anja Reich offen über seine ostdeutsche Herkunft – und gesteht, dass er sich wegen seiner Wurzeln oft mit komischen, ja, diskriminierenden Fragen konfrontiert sehen muss. Das Gespräch ist auch eine Art Selbstermächtigung, die Gegenrede eines Ostlers, der sich nicht auf Klischees von Westlern reduzieren lassen will.
In der aktuellen Ausgabe finden Sie auch die interessante Analyse über Cyberangriffe von Maurice Frank, der beschreibt, dass die Gefahr von russischen Angriffen gar nicht größer geworden ist. Auch der Text meines Kollegen Stefan Hochgesand ist lesenswert, der sich für uns das neue Berliner Musical „Romeo und Julia – Liebe ist alles“ angeschaut hat. Viel Vergnügen bei der Lektüre!
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende
Dr. Tomasz Kurianowicz
Chefredakteur der Berliner Zeitung
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