Randale in Moabit: Fußballfans attackierten auch die Polizei
Bei dem Gewaltexzess verfeindeter Fußballfans im Vorfeld des Bundesliga-Spiels Hertha BSC gegen Eintracht Frankfurt wurden auch Polizeibeamte angegriffen. Und konnten nur durch das Ziehen ihrer Dienstwaffen Schlimmeres verhindern. Etwa 150 bis 200 Anhänger beider Mannschaften standen sich am Samstag gegen 13 Uhr an der Kreuzung Beusselstraße Ecke Wittstocker Straße gegenüber. Dann gingen die Hooligans mit Bierflaschen, Feuerwerkskörpern, Metallstangen und Holzknüppeln aufeinander los.
Besorgte Anwohner alarmierten daraufhin die Polizei. "Beim Eintreffen der ersten zwei Funkwagen des Abschnitts 33 standen die Beamten einer etwa 60-köpfigen Gruppe von Randalierern gegenüber, deren Aggressionen sich sofort gegen die Polizisten richteten", so ein Polizeisprecher.
Als der Mob auf die Beamten losstürmte, zogen diese ihre Dienstwaffen und verhinderten somit offenbar einen körperlichen Übergriff. Gemeinsam mit weiteren nacheinander eintreffenden Polizeibeamten nahmen die Einsatzkräfte die Verfolgung der Chaoten auf. Währenddessen kam es zu Angriffen auf Polizeifahrzeuge mit Steinen und Flaschen, wodurch zwei Autos beschädigt wurden.
Erst als weitere Verstärkung eintraf, beruhigte sich die Lage. Die Polizei nahm ingesamt 96 Hooligans fest, 73 von ihnen waren Eintracht-Fans. Allen Beteiligten wurden Platzverweise und Stadionverbote ausgesprochen. Sechs der Hooligans kamen verletzt in Krankenhäuser, einer davon musste stationär aufgenommen werden.
Ob die Berlinbesucher gezielt einen Treffpunkt von Herthanern aufgesucht hatten, um diese zu anzugreifen oder ob es sich um eine gezielte Verabredung zu einer Schlägerei zwischen Hooligans handelte,wird nun ermittelt.
Immer wieder kommt es zwischen Hertha- und Frankfurt-Anhängern zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. So schlugen sich im März 2016 rund 150 Berliner und Hessen vor einer Frankfurt-Fankneipe in Prenzlauer Berg. Im Stadion herrscht bei Spielen der beiden Mannschaften gegeneinander Alkoholverbot, auch im Umkreis des Stadions gibt es nur Leichtbier. Gänzlich verhindert werden konnten die Ausschreitungen aber auch diesmal nicht. (BLZ)