Razzia bei Hells Angels in Cottbus: Rocker schweigt zu Angriff

Cottbus. Die Hells Angels in Brandenburg stehen wieder verstärkt im Visier der Polizei. Räume der Rocker sind am vergangenen Wochenende in Cottbus von Spezialeinheiten durchsucht worden, bestätigte ein Polizeisprecher am Mittwoch Medienberichte. Anlass sei das vermehrte Auftauchen von Anhängern der Rockerszene gewesen. Einen Zusammenhang mit einer Messerattacke auf einen 41-Jährigen am 1. Februar in Cottbus wollten die Ermittlungsbehörden nicht bestätigen. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich aber bei dem Opfer um ein Mitglied der Hells Angels. Der «Secretary» (Schriftführer) liegt nach einer Notoperation schwer verletzt im Krankenhaus. Es wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Der Hells Angel konnte inzwischen vernommen werden. «Er sagt jedoch zu dem Angriff nichts», sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Cottbus. Nach ihren Angaben stammen die Tatverdächtigen nicht aus der Rockerszene. Sie werden eher der Türsteher-Szene zugeordnet. Nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung handelt es sich bei den mutmaßlichen Tätern jedoch um zwei ehemalige Angehörige der rivalisierenden Bandidos sowie polizeibekannte Hooligans.

Dem Bericht zufolge gab es nach der Messerattacke Racheaktionen der Hells Angels, bei denen ein Auto in Flammen aufging. Polizei und Staatsanwaltschaft wollten dies nicht kommentieren. Auch Details zu der Razzia wurden zunächst nicht genannt.

Im vergangenen Jahr hatte es in Brandenburg mehrfach Durchsuchungen bei Rockern gegeben. In der Region Cottbus waren die Hells Angels in Kolkwitz besonders ins Visier der Ermittler geraten, als Fahnder im Vorfeld einer Feier zum fünfjährigen Bestehen des Clubs in einer Gartenlaube auf ein Waffendepot stießen.    (dpa/bb)

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