Berlin - Berüchtigte Berliner Rockerbanden finanzieren mit illegalem Geld Sportvereine und nehmen Einfluss auf die Arbeit mit Jugendlichen. Das geht aus einer Antwort der Innenverwaltung auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Tom Schreiber hervor, die dpa vorliegt. Der Polizei sei bekannt, «dass es in mindestens einem Fall eine enge Verbindung zwischen Angehörigen einer Outlaw Motorcycle Gang und einem Sportverein» gebe, schreibt Innensenator Frank Henkel (CDU). Bei dem Sportclub soll es sich um einen Fußballverein handeln.
Die Polizei will künftig aktiv gegen solche Entwicklungen vorgehen. Es werde «ein Präventionskonzept erarbeitet, das sich insgesamt mit der Problematik der Einflussnahme von Outlaw Motorcycle Gangs auf Jugendliche beschäftigt».
Schreiber sagte, auch in anderen Sportarten wie Boxen und Kampfsport versuchten die Rocker über Sponsoring, Jugendarbeit oder das Stellen von Wachleuten Einfluss zu nehmen. Das sei «hochgefährlich». Die Vereine müssten sich klar darüber sein, dass das Geld aus kriminellen Geschäften stamme. Schreiber forderte eine Zusammenarbeit mit dem Landessportbund und der Senatsjugendverwaltung, um die Rocker zurückzudrängen. (dpa/bb)