Samariterstraße in Berlin-Firedrichshain: Protest gegen Modernisierungs-Exzess der Zahnärzte

Friedrichshain - Mieter der Samariterstraße 8 protestierten am Wochenende gegen massive Mieterhöhungen, die durch geplante Modernisierungen entstehen. Viele  Bewohner müssten ihre Wohnungen aufgeben, sollte der Vermieter ihres Hauses die geplante Erhöhung durchsetzen. Nach den Maßnahmen sollen die Mieten um mehr als das Doppelte steigen. Für die Mieter ist dies nahezu unbezahlbar. 

Der 52-Jährige Jochen Bezius hält am Sonnabend ein Schild in die Luft: „15 Jahre“. Ein Rentner-Ehepaar, das auch an der Demo teilnimmt, hat auch ein Schild bemalt: „53 Jahre“. Auf dem Schild der 33-Jährigen Katharina Weber steht „10 Jahre“. Die junge Frau sagt: „Niemand könnte sich diese Erhöhung leisten. Niemand von uns.“ Ihre Kaltmiete würde von 271 Euro kalt auf weit über 500 Euro steigen.

Miete in Friedrichshain soll von 600 auf 1500 Euro erhöht werden

Die Miete von Jochen Bezius soll von 600 auf 1500 Euro erhöht werden. „Wir wollen nicht weg, wir haben eine Tochter, die hier sehr verwurzelt ist. Das zu zahlen, wäre schwierig.“ Balkone und neue Fenster sollen eingebaut, die Dämmung der Wohnung soll erneuert werden. Das sei nicht unbedingt notwendig, sagen die etwa 50 Demoteilnehmer.

Angekündigt wurde alles in einem Schreiben. Die Arbeiten sollen im April 2019 starten. Vermieter ist die Fortis Group. Das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein ist beteiligt. Die Fortis Group kündigte an, eine Mieterversammlung zu organisieren. Bei Härtefällen wolle man individuell entscheiden.