Berlin-Bildungssenatorin Sandra Scheeres und ihre Staatssekretärin Beate Stoffers (beide SPD) haben ihr selbstgewähltes Homeoffice verlassen und gehen wieder uneingeschränkt ihren Amtsgeschäften nach. Beide hatten vorsorglich Coronatests vornehmen lassen, jeweils mit negativem Ergebnis. Das meldete die Bildungsverwaltung am Freitagvormittag.
Die beiden Politikerinnen hatten sich am Mittwoch nach Hause begeben, nachdem bekannt geworden war, dass ein Mitarbeiter der SPD-Abgeordnetenhausfraktion positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Scheeres und Stoffers hatten in den Tagen zuvor in einer größeren Gesprächsrunde Kontakt zu dem Mann, der sich in der Fraktion mit Bildungs- und Wissenschaftsthemen befasst. Nachdem sein positiver Befund bekannt wurde, ließen sich mehrere Fraktionsmitarbeiter, die Kontakt zu ihm hatten, testen und begaben sich vorsorglich nach Hause. Über die Ergebnisse der weiteren Tests wurde nichts bekannt. Wie es aus der SPD-Fraktion hieß, hatte der Mitarbeiter Kontakt zu Abgeordneten in den Ausschüssen für Bildung und Wissenschaft in der vergangenen und dieser Woche.
Noch am Donnerstag hatten Scheeres und Stoffers bei der Plenarsitzung des Abgeordnetenhauses mit Hinweis auf „medizinische Gründe“ entschuldigt gefehlt. Bei einem vergleichbaren Fall im Frühjahr zu Hochzeiten der Pandemie war eine Plenarsitzung abgesagt worden, nachdem bekannt geworden war, dass mehrere Abgeordnete an einer Veranstaltung teilgenommen hatten, bei der auch eine infizierte Person zugegen war. Bisher wurde nur ein Fall einer Infektion bei einem Abgeordneten bekannt. Seit dem Frühsommer tagt das Parlament auch wieder ohne Einschränkungen. Allerdings bleibt die Zuschauertribüne geschlossen und die Zahl der Journalistenarbeitsplätze beschränkt.
Meistgelesene Artikel
Am Freitag nahm Senatorin Scheeres wie geplant zur Mittagszeit an einem Termin in der Wuhlheide teil. Dort feierte ein Wohnprojekt für Jugendliche und junge Erwachsene Richtfest.