Sicherheitslücke bei Berliner Polizei: Linksextremer Krimineller war Umzugshelfer
Bei der Polizei gab es erneut einen sicherheitsrelevanten Vorfall: Nach Informationen der Berliner Zeitung konnte sich ein zu einer Haftstrafe verurteilter Linksextremist in zwei Objekten der Kriminalpolizei frei bewegen. Er betätigte sich als Umzugshelfer.
Die Dienststelle, die für die zentrale Bearbeitung von Kripo-Sachen zuständig ist, zieht in diesen Tagen um, vom Abschnitt 31 in der Brunnenstraße auf das Gelände an der Invalidenstraße 57.
Während die Angestellten einer Umzugsfirma aus Tempelhof-Schöneberg Kisten ins Haus schleppten, wurden Beamte der Bereitschaftspolizei auf einen Mann aufmerksam, den sie kannten: Es war ein polizeibekannter 35-Jähriger aus der linksextremen Szene. Alexander S. ist wegen politisch motivierter Gewalttaten registriert. Er verbüßt derzeit eine Haftstrafe im offenen Vollzug.
Er konnte sich überall frei bewegen
Daraufhin kamen die Polizisten auf die Idee, alle anwesenden Mitarbeiter der Umzugsfirma nach ihren Hausausweisen zu fragen, die ihnen zuvor hätten ausgestellt werden müssen. Die Männer hatten keine. Daraufhin wurden sie des Geländes verwiesen.
Alexander S. sagte den Beamten, dass er sich im Abschnitt 31 frei bewegen konnte. An der Invalidenstraße habe er im Keller, im Erdgeschoss, im 1. und 5. Stock gearbeitet.
Auf Anfrage teilte die Polizei mit, dass sie den Vorfall sehr ernst nehme. Er sei intern aufgeklärt und mit der betroffenen Firma ausgewertet worden. „Es handelt sich um ein Abstimmungsproblem aufgrund der kurzfristigen Inanspruchnahme von externen Firmen“, sagte ein Sprecher. Die Polizei prüfe notwendige Anpassungen an das Sicherheitskonzept.
Einbrüche in Sicherstellungsgelände
Es ist nicht das erste Mal, dass es bei der Polizei eine Sicherheitslücke gab. 27 Fälle von Einbrüchen und verbotenem Betreten erfasste die Polizei seit 2012 bis Juli dieses Jahres. So wurde im vergangenen Jahr mehrmals in ein Sicherstellungsgelände in Biesdorf eingebrochen. Die Täter, die nur eine Kette zu durchtrennen brauchten, stahlen beschlagnahmte Autos.
Einen Einbruch gab es auch in der Polizeihistorischen Sammlung im Polizeipräsidium am Platz der Luftbrücke.
Und auf dem Gelände an der Belziger Straße in Schöneberg versuchten Einbrecher, Beweise in einem Auto zu zerstören, das im Zusammenhang mit dem Einbruch ins Bode-Museum sichergestellt wurde.