Sonderstatus im Verkehr: Immer mehr Diplomaten-Autos in Unfälle verwickelt
Die Anzahl der Unfälle mit Wagen des Diplomatischen Corps in Berlin ist einem Bericht zufolge im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Es wurden 74 Fälle gezählt, bei 26 davon wurden Menschen verletzt, wie der „Tagesspiegel“ (Samstag) berichtete. Demnach ist die Unfallzahl mit Diplomatenbeteiligung seit 2016 um rund ein Drittel gestiegen. Quelle sei eine Antwort der Senatsinnenverwaltung auf CDU-Anfrage.
Botswana auf Platz eins
Diplomaten genießen einen Sonderstatus im Verkehr. Ihnen drohen keine Bußgeldbescheide und Strafen. Dennoch zählt der Senat ihre Verkehrsvergehen. Botswana führe die Statistik an, hieß es im Bericht. Diplomaten aus dem afrikanischen Land hätten im vergangenen Jahr mit sieben Autos 535 virtuelle Knöllchen erreicht, das sind 76 Bußzettel pro Wagen. Auf dem zweiten Platz pro Wagen liege Pakistan (38), Platz drei entfalle auf die Republik Jemen (30).
Im Juni 2017 sorgte ein tödlicher Unfall in Berlin-Neukölln für Aufsehen. Als der Fahrer eines im Halteverbot parkenden saudi-arabischen Diplomatenwagens die Tür öffnete, fuhr ein Radfahrer in sie hinein. Er stürzte und starb. Der Autofahrer bekam keine Strafe. (dpa)