Sozialsenator Mario Czaja unter Druck: Lageso-Skandal in Berlin: Opposition fordert Antworten

„Millionen sind unkontrolliert in Unternehmertaschen geflossen“, sagte am Donnerstag Elke Breitenbach (Linke) im Abgeordnetenhaus. Czaja habe über Jahre hinweg ein Geschäftsmodell zugelassen, „mit dem sich aus der Not der Menschen viel Geld machen lässt“. Das Lageso steht vor allem wegen seiner Zusammenarbeit mit den umstrittenen Heimbetreibern PeWoBe und Gierso in der Kritik. Wirtschaftsprüfer fanden heraus, dass die Behörde völlig versagte. Das Lageso vergab ohne Ausschreibung und oftmals auch ohne Vertrag Aufträge, es gewährte Vorschüsse und bezahlte überhöhte Rechnungen.

Canan Bayram (Grüne) sprach von 45 Millionen Euro, die das Lageso den Betreibern allein für die Herrichtung von Unterkünften bezahlt habe. „Kein Mensch hat nachgeprüft, ob die Bauleistungen erbracht wurden“, sagte sie. Fabio Reinhardt (Piraten) kritisierte, dem Senator fehle der Wille zur Aufklärung. Nach Angaben Czajas ist es nicht in allen Fällen möglich, rückwirkend den Schaden zu ermitteln.

Ein entsprechender Antrag der Opposition wurde mit den Stimmen von CDU und SPD in die Ausschüsse überwiesen.

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