Stadtautobahn A100: Anwohner-Initiative spricht von Schwarzbau

Treptow - Eine Anwohnerinitiative hat einen mutmaßlich heimlichen Weiterbau der A100 beobachtet und schlägt Alarm: Weil bis zum 23. Mai Einspruch gegen die Baupläne eingelegt werden kann, könnten die Bauarbeiten vom Land Berlin und vom Bund illegal sein.

Anwohner Bernd Kalweit wurde Anfang April stutzig: Die Bauarbeiten an der Autobahn 100, um deren Weiterbau es schon so viel Streit gab, gehen einfach weiter. Bagger rollen, es wird gewerkelt. Eigentlich ist das nicht rechtens. Denn das Planfeststellungsverfahren für den 17. Bauabschnitt der A100 von Neukölln Richtung Norden ist zwar beendet, die Pläne lagen lange genug zur Einsicht aus – bis zum 23. April.

Initiative fordert Baustopp

Doch die Frist, um Einspruch gegen die Bauarbeiten einlegen zu können, geht noch bis zum 23. Mai. Vor dem Hintergrund dieser Daten darf eigentlich nicht weitergebaut werden. Bernd Kalweit von der Anwohner-Initiative „A100 Treptow“ stellte die Ergebnisse auf einer Pressekonferenz vor. „Wir sind nicht gegen die Autobahn an sich, aber dieses Vorgehen geht einfach zu weit. Das ist ein Schwarzbau.“ Ein weiteres Problem: „Niemand hat anscheinend den Schallschutz zur S-Bahn-Brücke hin bedacht.“

Das Straßenstück sieht aus wie eine Rampe. Autos würden in noch größerer Höhe noch mehr Lärm und Dreck verursachen. Nicht nur die Anwohnerinitiative fordert jetzt, die Bauarbeiten umgehend zu stoppen. 

„Da wird nichts schwarzgebebaut"

Im Koalitionsvertrag der Berliner Landesregierung hatte man sich ja schon darauf verständigt, die A100 nach dem 16. Abschnitt nicht weiterzubauen. 

„Das widerspricht doch unserer Koalitionsvereinbarung“, regt sich Katalin Gennburg (Linke) auf. Bundestagsabgeordneter Pascal Meiser (auch Linke) stößt ins gleiche Horn. Matthias Tang, Sprecher der Verkehrsverwaltung erklärte dagegen: „Da wird nichts schwarzgebebaut. Da entsteht eine Baustraße.“