Stadtbärin: Maxi ist tot

Für Braunbären ist das ein stattliches Alter, zumal in Gefangenschaft. Maxi habe in den vergangenen Tagen nicht mehr gefressen und sei auch kaum noch aufgestanden, sagt Mittes Baustadtrat Carsten Spallek (CDU). „Sie ist eingeschlafen. Das ist sehr traurig für uns, die Tierpflegerinnen sind sehr betroffen.“ Spallek wurde am Freitag um 7.48 Uhr vom Tierarzt des Bezirks über Maxis Tod informiert.

Schon vor einigen Tagen hatten die Tierpflegerinnen das veränderte Verhalten von Maxi festgestellt und den Tierarzt gerufen. Von ihm erhielt die Bärin Antibiotika gegen eine mögliche Infektion. Wie Spallek sagt, stehe die Todesursache nicht fest. Vielleicht lag ein Organversagen vor, vielleicht war es einfach Altersschwäche. Eine Obduktion im Landeslabor Berlin-Brandenburg soll nun Gewissheit bringen. Zuletzt litt Maxi an starker Arthrose, sie erhielt Schmerzmittel. An manchen Tagen konnte sie sich nur noch langsam über die Freifläche im Zwinger schleppen.

Maxi wurde am 14. Januar 1986 im Bärenzwinger geboren. Ihr Vater war Braunbär Taps, der 1990 starb und im selben Jahr von Stadtbär Tilo ersetzt wurde. Tilo musste 2007 eingeschläfert werden. Mit ihrer Mutter Schnute, die 32 Jahre alt ist, lebte Maxi bis zuletzt im Zwinger zusammen. Gleich fünffachen Bärennachwuchs gab es 1994. Maxi brachte Zwillinge, Schnute Drillinge zur Welt. Weil der Platz nicht reichte, wurden die Jungtiere in den Zoo von Buenos Aires und in einen Naturpark im nordspanischen Caberceno gebracht.

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Mit Maxis Tod beginnt erneut die Diskussion, ob Schnute in den Bärenwald Müritz umgesiedelt werden kann. Tierschützer haben wiederholt kritisiert, dass der Zwinger zu klein und nicht artgerecht sei. Sie forderten eine Umsiedlung. Im Juli stellten aber Tierärzte fest, dass die alten Bären nicht mehr narkotisiert werden können und nicht transportfähig sind. Laut Spallek will man die Umsiedlung von Schnute jetzt noch einmal diskutieren.

Carsten Hertwig von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten, zugleich Geschäftsführer des Bärenwaldes Müritz, ist skeptisch. „Das Gutachten hat den schlechten Gesundheitszustand der beiden Bären bestätigt“, sagt er. Jetzt müsse Schnutes Wohlbefinden oberste Priorität haben. „Schnute merkt nach einem so langen Zusammenleben mit Maxi den Verlust, sie wird in Trauer leben – das ist mit dem Menschen vergleichbar.“