Stadtbodenstiftung will Grund und Boden der Spekulation entziehen

Die Initiative wird von 150 Gründern unterstützt. Sie will Flächen für bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung  stellen – nach US-amerikanischem Vorbild.

Viele Mieter, deren Haus von privaten Investoren gekauft werden soll, hoffen auf die Ausübung des Vorkaufsrechts durch die Bezirke.
Viele Mieter, deren Haus von privaten Investoren gekauft werden soll, hoffen auf die Ausübung des Vorkaufsrechts durch die Bezirke.Sabine Gudath

Berlin - In Berlin hat sich eine Stadtbodenstiftung gegründet, die nach dem Vorbild amerikanischer Community Land Trusts Grund und Boden der Spekulation entziehen will – um diesen für bezahlbaren Wohnraum, aber auch für andere gewerbliche, soziale oder kulturelle Nutzungen zur Verfügung zu stellen.

„Wir werden Boden als Gemeingut vergesellschaften, um für Nachbarschaften wichtige Orte zu sichern und alternative Möglichkeiten zu schaffen“, kündigte der Stiftungsvorstand André Sacharow am Donnerstag an. „Mit der Stadtbodenstiftung wollen wir Möglichkeiten der Mitbestimmung über städtischen Boden und seine Nutzungen aufzeigen, die auch für staatliches Verwaltungshandeln Beispiele liefern können“, so Sabine Horlitz, Vorständin der neuen Stadtbodenstiftung.

150 Stifter unterstützen die Gründung und haben den Angaben nach zugesichert, mehr als 160.000 Euro in den Kapitalstock einzubringen. Über Erbschaften und Schenkungen will die Stiftung weiter wachsen. Für die Ausübung des bezirklichen Vorkaufsrechts könnte die Stiftung nach eigenen Angaben zur Verfügung stehen, müsste dafür aber zunächst die finanziellen Mittel sammeln.

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