Statik-Probleme am Terminal: Einsturzgefahr am BER? Ein wütender Kommentar

Gibt es Steigerungsmöglichkeiten für ungläubiges Staunen, Resignation und kalte Wut? Jedenfalls gibt es ein Kürzel dafür: BER.

Die Geschichte des Baus eines recht kleinen Flughafens – jedenfalls im internationalen Vergleich – in der Nähe des kleinen Brandenburger Ortes Schönefeld weitet sich von Monat zu Monat zum totalen Desaster, wenn dies denn überhaupt noch steigerungsfähig ist.

Es geht um gravierende Planungsfehler, Korruption und Insolvenzen. Am Freitag musste das noch gar nicht fertige Terminal gesperrt werden. Das Dach ist teilweise zu schwer belastet: Einsturzgefahr!
Manchmal hilft ein Rückblick, um das Ausmaß des Versagens zu begreifen: Der erste Spatenstich war am 5. September 2006, der erste Eröffnungstermin im Oktober 2007.

Aus heutiger Sicht ist es unvorstellbar, dass das Ding einst nur eine Milliarde Euro kosten sollte. Nun wird ganz sicher bald der aktuelle Starttermin 2017 endgültig beerdigt und nur ganz wenige Leute können vielleicht schon erahnen, ob die derzeit eingeplanten sechs Milliarden Euro je ausreichen werden.

Alle scheuen die Wahrheit

Das wirklich Ärgerliche an der ganzen Sache ist – neben der Geldverschwendung und der Peinlichkeit –, dass niemand sich traut, den Geldgebern, also den Bürgern, die Wahrheit zu sagen. Vier Wochen vor der Eröffnung am 3. Juni 2012 wurde der Start abgesagt. Hauptgrund: Planungsfehler bei der Entrauchungsanlage. Die Sperrung des Terminals erfolgte nun ebenfalls wegen dieser Anlage. Und jeder Laie fragt sich: Was haben die in den 1202 Tagen zwischen diesen beiden Daten getan?

Da für die Fehler offenbar niemand finanziell haftbar gemacht werden kann oder soll, wird weiter gewerkelt. Sonst könnte man das Geld ja einfach einklagen und irgendwo einen funktionieren Flughafen bauen.