Streik der Lokführer: Berliner S-Bahn wird am Mittwoch und Donnerstag für 43 Stunden bestreikt

Auch bei der Berliner S-Bahn ist mit erheblichen Verkehrseinschränkungen zu rechnen. „Die S-Bahn wird in den Streik einbezogen, das steht fest“, sagte Jens Mietzelfeld von der Ortsgruppe S-Bahn Berlin der GDL am Montagabend.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat bei der Deutschen Bahn Streiks ab Dienstag angekündigt. Zunächst ist ausschließlich der Güterverkehr betroffen, am Mittwoch und Donnerstag werde auch der Personenverkehr für 43 Stunden bestreikt.

Der Ausstand im gesamten Personenverkehr beginnt am Mittwoch um 2 Uhr und soll am Donnerstag um 21 Uhr enden, wie die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Montag mitteilte.

Die Busse, U- und Straßenbahnen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind von der Arbeitsniederlegung nicht betroffen. „Wir sind streikerprobt“, sagte Petra Reetz, die Sprecherin des Landesunternehmens. „Sicher wird es bei uns voller sein als sonst. Aber wir haben den Berlinern und Touristen schon während der vergangenen GDL-Streiks gezeigt: Auf uns kann man sich verlassen.“

Am Dienstag werden sich die Planer mit BVG-Chefin Sigrid Nikutta zusammensetzen. „Dann wird besprochen, wie wir unser Angebot während des Streiks gestalten. Wir werden noch einmal prüfen, ob wir zum Beispiel mit Bussen einzelne Lücken im Netz schließen können, damit die Fahrgäste vorankommen.“

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Notfallpläne kommen zum Einsatz

Die Deutsche Bahn (DB) kündigte an, dass ein Teil der Regionalzüge in Berlin und Brandenburg trotz des Streiks fahren soll. „Wir werden unsere Notfahrpläne, die beim vorangegangenen Streik galten, wieder aus der Schublade holen“, hieß es bei DB Regio Nordost. Damals konnten zuletzt fast 30 Prozent der Züge in der Hauptstadtregion rollen, weil auch bei DB Regio nicht alle Lokführer am Ausstand teilnahmen. „Wir streben auch diesmal wieder an, auf den stark frequentierten Regionalexpresslinien von und nach Berlin ein Grundangebot für unsere Fahrgäste zu gewährleisten.“ Es werde aber auch darauf geachtet, dass die Reisenden in berlinfernen Gebieten von A nach B gelangen – „dort, wo es eben keine BVG gibt“, hieß es.

„Das einzige Positive ist, dass die GDL den Streik diesmal rechtzeitig angekündigt hat“, sagte Jens Wieseke, Sprecher des Berliner Fahrgastverbands IGEB.