Termin mit DOSB-Chefs: Wowereit spricht über Olympia 2024
Es wird das erste, wie es heißt, noch „informelle Gespräch“ sein, das der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) an diesem Freitagvormittag mit den beiden wichtigsten Herren vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) führt. Gesprochen wurde zwar schon gelegentlich, aber es ist das erste Gespräch von DOSB-Präsident Alfons Hörmann und seinem Generalsekretär Michael Vesper in der Hauptstadt, nachdem der DOSB Anfang April beschloss, mit den Städten Hamburg und Berlin eine mögliche Olympia-Bewerbung für das Jahr 2024 zu erörtern. Allein das ist schon bemerkenswert: Es findet offenbar eine ernsthafte Befassung mit dem Thema statt. Bisher gab es nur vage Bekundungen.
In Hamburg war Hörmann bereits vor ein paar Wochen zu einem ähnlichen Gespräch, der Berlin-Besuch wurde damals bereits angekündigt. An dem Treffen wird auch Berlins Landessportbund-Präsident Klaus Böger, bis 2011 Bildungssenator der SPD, teilnehmen. Für den DOSB geht es vor allem darum festzustellen, ob es am jeweiligen Ort genügend Rückhalt in der Bevölkerung und unter Multiplikatoren für eine Bewerbung um die Spiele gibt. Seit im vorigen Jahr eine Bewerbung für die Winterspiele 2022 in München und Garmisch-Partenkirchen an Bürgerentscheiden scheiterte, lautet das Credo der obersten Sportfunktionäre: kein Olympia ohne das Volk. Sorgen und Bedenken müssten ernst genommen werden, heißt es. Zudem seien moderne Spiele immer nachhaltige Spiele – ohne den Betonpomp vergangener Zeiten.
Kein Olympia gegen den Bürger
Konkret heißt das: Es muss ein klares Verfahren geben, wie man die Menschen am Austragungsort von Anfang an einbezieht, erklärt DOSB-Sprecher Christian Klaue. „Wir können und wollen Olympia nicht gegen die Bürger machen.“ In Berlin ist das gar nicht so einfach, weil, im Gegensatz zur Hansestadt, in der Verfassung kein Referendum vorgesehen ist – also die Möglichkeit, dass die Landesregierung über ein von ihr geplantes Projekt abstimmen lässt. Ein Volksbegehren kann in Berlin nur vom Volk ausgehen. Denkbar wäre allenfalls eine Art Bürgerbündnis pro Olympia, das sich aber erst gründen müsste.
Bis es soweit kommen kann, werden noch etliche Monate vergehen. Der Sportbund will im Dezember entscheiden, wie es mit Hamburg und Berlin weitergeht. „Das ist ein Prozess, der gerade erst beginnt“, sagt DOSB-Sprecher Klaue.