Corona-Test: Jetzt als Drive-in im Wedding

Auf dem Veranstaltungsgelände am Kurt-Schumacher-Damm hat der Bezirk einen Testplatz eröffnet. Wer befürchtet, infiziert zu sein, kann einfach vorfahren und einen Abstrich nehmen lassen.

Berlin-Nach der Absage von Großveranstaltungen bietet der Festplatz in Wedding jetzt Platz für einen Drive-in für Corona-Tests. Der Bezirk Reinickendorf hat auf dem Gelände am Kurt-Schumacher-Damm am Donnerstag den „Testplatz“ eröffnet. Dort sollen Menschen mit Krankheitssymptomen, die flüchtigen Kontakt zu nachweislich Corona-Infizierten hatten, vorfahren können und getestet werden. Dafür werden nach telefonischer Voranmeldung unter der Nummer 030/901845271 Zeitfenster vorgegeben.

Mitarbeiter vom Gesundheitsamt in Mitte nehmen eine Probe von Ephraim Gothe, Bezirksstadtrat Mitte, auf dem zentralen Festplatz in der ambulanten Corona-Test- Einrichtung.
Mitarbeiter vom Gesundheitsamt in Mitte nehmen eine Probe von Ephraim Gothe, Bezirksstadtrat Mitte, auf dem zentralen Festplatz in der ambulanten Corona-Test- Einrichtung.Foto: dpa

Angesichts der nun beschlossenen Lockerungen sei wieder mit mehr Infektionen zu rechnen, man komme in eine neue Phase, sagte Bezirksstadtrat Ephraim Gothe (SPD). Der Bezirk sei darauf eingestellt, den Testplatz zwölf Monate zu betreiben. Das Nachverfolgen von Kontaktpersonen und das Aufspüren von Infizierten gelten als zentrale Bausteine der Strategie im Kampf gegen das Coronavirus. Wer positiv getestet wurde, muss sich 14 Tage in Quarantäne begeben, um weitere Ansteckungen zu vermeiden.

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Gothe sagte, man verspreche sich von den Tests auch mehr Informationen zu Ansteckungsorten: Dies soll über eine neue Software systematisch erfasst werden, um etwaige Muster zu erkennen. Nachdem anfangs die Clubs als Ausbruchsherde gegolten hätten, seien Fälle zuletzt eher auf Krankenhäuser zurückzuführen gewesen. Schon in 14 Tagen lägen möglicherweise erste Hinweise vor, wo sich die Menschen nun anstecken. Mit diesem Wissen könne die Politik womöglich nachjustieren. Auf dem Festplatz stehen drei Zelte, in denen Mitarbeiter des Gesundheitsamts sowie Ärzte die Personalien prüfen, den Abstrich nehmen sowie Info-Material ausgeben. „Corona-Busters“ steht auf Schildern – als Anspielung auf die „Ghostbusters“-Filme. Von Kopf bis Fuß stecken die Mitarbeiter in Schutzkleidung; täglich sind 40 bis 60 Tests geplant.

Auf dem Festplatz wäre normalerweise die Zeit für ein Frühlingsfest oder für Konzerte, diese wurden wegen der Pandemie jedoch abgesagt oder verlegt. Der Schaustellerverband, der den Platz gemietet hat, kooperierte für die Einrichtung des Testplatzes mit dem Bezirk. Gothe berichtete, die Schausteller hätten die Zelte gestellt und sich um Fahrbahnmarkierungen gekümmert.  Auch Neukölln hat die Eröffnung eines Corona-Drive-ins angekündigt; dort soll es an diesem Freitag losgehen. In Berlin sind die wöchentlichen Testkapazitäten in den vergangenen Wochen stark ausgebaut worden, sie liegen derzeit bei knapp 50.000. (mit dpa)

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