Tierschützer besetzen Geflügel-Schlachthof in Brandenburg

Hintergrund der Aktion ist auch ein Coronavirus-Ausbruch. In dem Geflügelhof wurden bisher neun Corona-Infektionen gezählt.

Tierschutzaktivisten blockieren teils angekettet die Einfahrt des Schlachthofs in Niederlehme.
Tierschutzaktivisten blockieren teils angekettet die Einfahrt des Schlachthofs in Niederlehme.dpa/Christoph Soeder

Niederlehme-Mehrere Dutzend Tierschützer der Bewegung Animal Save haben einen Geflügelschlachthof in Niederlehme bei Königs Wusterhausen besetzt. Die Polizei sprach von rund 70 Aktivisten, die Aktivisten von bis zu 100 Teilnehmern. Etwa zwei Dutzend Aktivisten hätten zwei Zufahrten blockiert und sich an die Tore des Betriebs gekettet, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Zehn Aktivisten stiegen laut Animal Save auf zwei Dächer.

Auf Bannern stand: „Killing animals is killing us“ („Tiere töten tötet uns“). „Wir wollen, dass der Schlachthof geschlossen wird“, sagte Tierschützerin Franziska Döring. Der Betrieb war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Polizisten schneiden angekettete Tierschutzaktivisten vor der Einfahrt des Schlachthofs frei.
Polizisten schneiden angekettete Tierschutzaktivisten vor der Einfahrt des Schlachthofs frei.dpa/Christoph Soeder

Die Aktivisten räumten ein Tor wieder frei, bei dem anderen Tor durchtrennten Polizeibeamte die Ketten und stellten die Identität der Tierschützer fest. Gegen die Teilnehmer werde wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, Störung der Betriebsabläufe, Hausfriedensbruchs und Nötigung ermittelt, sagte die Polizeisprecherin.

Hintergrund der Aktion, die nicht angemeldet war, ist auch ein Coronavirus-Ausbruch. Bisher wurden in dem Geflügelhof nach Angaben des Landkreises Dahme-Spreewald neun Corona-Infektionen gezählt, rund 700 Menschen wurden getestet. Nachdem der Betrieb täglich einen Teil der Mitarbeiter testete, war Anfang des Monats bekannt geworden, dass sich zwei Beschäftigte mit dem Coronavirus infiziert hatten.