Tödlicher Radunfall: Polizei startet Sicherheitskampagne
Brandenburg/Havel - Eine Woche nach dem tödlichen Fahrrad-Unfall eines zehnjährigen Mädchens in Brandenburg/Havel hat die Polizeidirektion West eine Sicherheitskampagne gestartet. Bei Verkehrskontrollen sollen Fahrer von Lkw und Bussen sowie Radfahrer mit einem neu gestalteten Flyer über die Gefahren des „Toten Winkels” und das richtige Verhalten beim Abbiegen informiert werden, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Außerdem habe Polizeidirektor Endro Schuster die Fuhrunternehmen in Westbrandenburg angeschrieben. Darin bittet Schuster die Unternehmen, ihre Lastwagen nach Möglichkeit mit elektronischen Warnsystemen auszurüsten.
Die Zehnjährige war in der vergangenen Woche in Brandenburg/Havel an einer Kreuzung von einem nach rechts abbiegenden Lastwagen überrollt worden. Das Mädchen hatte zuvor an der Ampel das Grünlicht abgewartet und war dann losgefahren. Mit einer Mahnwache und dem Aufstellen eines weißen „Geisterrads” will der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Brandenburg des getöteten Mädchens gedenken. An der Mahnwache beteiligt sich auch der Berliner Landesverband des ADFC. In der Hauptstadt war zwei Tage zuvor eine 52-jährige Fahrradfahrerin von einem abbiegenden Lastwagen erfasst und getötet worden.
Nach Angaben der Polizeidirektion West gab es allein in Westbrandenburg zwischen 2013 und Ende 2017 insgesamt 65 Unfälle, bei denen abbiegende Lastwagen Radfahrer erfassten. Dabei wurden zwei Radfahrer getötet und 52 verletzt.
In dem Schreiben weist Schuster die Unternehmer auf ihre Verantwortung bei der Unfallverhütung hin. Daher sollen sie die Fahrer auf ihre besonderen Sorgfaltspflichten beim Abbiegevorgang hinweisen. An gefährlichen Kreuzungen werde es künftig mehr Kontrollen zum Verhalten beim Abbiegen und zu Rotlicht-Verstößen geben, kündigte Schuster an. „Die Polizeidirektion West wird sich in den nächsten Wochen mit Kontrollen verstärkt diesem unfallträchtigen Verhalten widmen und Verstöße auch mit Bußgeldern ahnden.” (dpa/bb)