Studie: Drei von vier Kitas haben nicht genug Fachpersonal

Beim Ausbau von Kita-Plätzen hat sich zuletzt viel getan, doch die Personalausstattung vieler Kitas bleibt wenig an den Bedürfnissen der Kleinsten orientiert.

Rechnerisch kamen der Studie zufolge in Krippen 5,6 Kinder auf eine pädagogische Fachkraft. In Kindergartengruppen waren es 8,4 Kinder.
Rechnerisch kamen der Studie zufolge in Krippen 5,6 Kinder auf eine pädagogische Fachkraft. In Kindergartengruppen waren es 8,4 Kinder.Foto: dpa

Berlin-Trotz Ausbau der Kita-Plätze und Investitionen in zusätzliches Personal in den vergangenen Jahren sieht eine Studie anhaltende Defizite bei der Kinderbetreuung in Berlin. Am 1. März 2019 sei der Personalschlüssel für rund 47 600 Kita-Kinder nicht kindgerecht gewesen, heißt es im diesjährigen Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann-Stiftung. Für 84 Prozent der Kinder in den amtlich erfassten Kita-Gruppen habe somit nicht genügend Fachpersonal zur Verfügung gestanden.

Rechnerisch kamen der Studie zufolge in Krippen 5,6 Kinder auf eine pädagogische Fachkraft. In Kindergartengruppen waren es 8,4 Kinder. Fünf Jahre zuvor lag in Krippengruppen der Personalschlüssel bei 1 zu 5,9 und in Kindergartengruppen bei 1 zu 8,8. Die Personalsituation habe sich also verbessert - sei allerdings „noch weit entfernt von einem kindgerechten Betreuungsverhältnis“, so die Studie.

Die Experten der Stiftung erachten ein Betreuungsverhältnis von 1 zu 3,0 in Krippen und von 1 zu 7,5 in Kindergärten für optimal. Jedoch sind auch andere Faktoren wie räumliche Ausstattung, Förderangebote oder Öffnungszeiten für die Betreuungsqualität wichtig.

Die Qualifikation des Kita-Personals gehört ebenfalls dazu. Diese sei in Berlin im Vergleich zu anderen Bundesländern auf einem mittleren Niveau, heißt es im Ländermonitor. Von gut 32 600 pädagogisch arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (ohne Horte) seien 71 Prozent als Erzieher ausgebildet. Dies sei zwar unter allen ostdeutschen Bundesländern der niedrigste Anteil, er liege jedoch immer noch über dem westdeutschen Durchschnitt von 66 Prozent.