Berlin - Im Mai wurden lediglich 90,9 Prozent der Zugfahrten als pünktlich registriert. Nach den Regularien des VBB bedeutet dies, dass die S-Bahnen entweder exakt nach Plan oder um höchstens drei Minuten und 59 Sekunden verspätet verkehrten. Die Mai-Quote ist bislang die niedrigste Pünktlichkeitsrate in diesem Jahr. Auch 2011 war die S-Bahn stets pünktlicher, hieß es.
„Gegenüber dem Vormonat April hat sich die Pünktlichkeit um zwei Prozentpunkte verschlechtert“, so der Bericht. Eine Ursache waren Fahrzeugschäden. Außerdem mussten S-Bahnen ihr Tempo drosseln, weil nicht genug Bremssand in den Behältern war. Auch Schäden an der Infrastruktur verdarben die Bilanz. Für zwei Ereignisse mit gravierenden Folgen waren aber weder die S-Bahn noch die Deutsche Bahn (DB) verantwortlich, sondern unbekannte Täter: Am 22. Mai störte ein Kabelbrand am Treptower Park den S-Bahn-Verkehr, am 25. Mai war es ein Kabeldiebstahl in Schönholz.
Allerdings gab es im Mai erneut Stellwerksstörungen im Verantwortungsbereich von DB Netz, die beträchtliche Ausfälle verursachten, hieß es. Das beeinträchtigte auch die Zuverlässigkeit, die im Vergleich zu April um 2,7 Prozentpunkte auf 91,7 Prozent sank. Das bedeutet, dass 8,3 Prozent der S-Bahn-Fahrten, die der Verbund bestellt hat, ausgefallen sind oder mit sehr großer Verspätung stattfanden. Dabei sind die Trassenentgelte gestiegen: 2011 zahlte die S-Bahn fast 141 Millionen Euro an DB Netz – 5,3 Millionen Euro mehr als im Jahr davor.
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Immerhin: Die Zahl der eingesetzten Wagen war im Mai so hoch wie seit drei Jahren nicht mehr. Mit 966 lag sie jedoch weiterhin unter der Vorgabe des VBB. Sie steige aber stetig, hieß es bei der S-Bahn. Das gelte auch für die Pünktlichkeit: Im Juni lag sie wieder bei 92,4 Prozent.