US-Präsident Donald Trump könnte während des G20-Gipfels in Hamburg in Berlin wohnen

Berlin - Die Nachfrage nach Hamburgs besten Hotels ist am 7. und 8. Juli besonders hoch: 9000 Zimmer werden gebraucht, weil der G20-Gipfel in der Hansestadt stattfindet. Wo genau die Regierungschefs übernachten, hüten die Luxushotels wie ein Staatsgeheimnis. Aber nach Informationen der Hamburger Morgenpost steht fest: US-Präsident Donald Trump und sein Tross dürfen nicht an Hamburgs erster Adresse für Staatsgäste absteigen. Das Hotel Vier Jahreszeiten habe abgelehnt. Trump ziehe es deshalb nach Berlin, von wo aus er im Helikopter nach Hamburg fliegen könne. Tatsächlich wäre ein Pendelverkehr keine Unmöglichkeit.

Polizei und Hotels schweigen

Das Polizeipräsidium der Hansestadt hält sich bedeckt. Selbst im Planungsstab sind laut Hamburger Morgenpost bisher kaum Einzelheiten zu Trumps Besuch bekannt. Es gibt aber einige Hinweise, die im Vorfeld des G20-Gipfels die Spekulationen anheizen. Wenn das Hotel Vier Jahreszeiten, in dem der damalige US-Außenminister John Kerry noch 2016 gewohnt hatte, auf einen Trump-Besuch verzichtet, gibt es in Hamburg einige Alternativen. Aber dort will man sich zu Trump nicht äußern, sondern verweist darauf, dass andere Delegationen bereits Zimmer gebucht hätten. Für Trump bleibt möglicherweise kein Top-Hotel übrig, das die höchsten Sicherheitsstandards anbieten kann.

Für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihren Tross ist bereits das Hotel Atlantic Kempinski an der Alster gebucht. Das Hilton-Hotel Curio beherbergt Gäste aus Brasilien, Großbritannien, Vietnam und Indien. Die Chinesen haben sich das Grand Elysée ausgesucht. Saudi-Arabien reservierte das Westin in der Elbphilharmonie. Und alles andere wäre nur dritte Wahl.

Obama stieg im Adlon ab

Mehrere Berliner Luxushotels besitzen demgegenüber den Vorteil, nicht nur eine sichere Präsidenten-Suite anbieten zu können, sondern auch viel Erfahrung mit US-Staatsbesuchen zu haben. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama übernachtete im November 2016 im Hotel Adlon, drei Jahre zuvor schlief er im Ritz-Carlton am Potsdamer Platz. Darüber hinaus gilt in Berlin nur noch das Hotel Intercontinental an der Budapester Straße als Top-Adresse für hochrangige Staatsbesuche. Von dort könnte Trump dann per Hubschrauber zu den Hamburger Messehallen geflogen werden.

Es gäbe aber noch einen weiteren Schlafplatz. Als Trump Präsident wurde, musste der von Obama berufene Botschafter John B. Emerson abtreten. Seither ist die Botschaft am Pariser Platz verwaist, weil US-Gesandte in aller Regel mit ihrem gesamten Stab aufhören. Und gleich neben der Botschaft befindet sich auch noch das Hotel Adlon. Auf Anfrage dieser Zeitung teilte die Botschaft mit: „Das Weiße Haus bereitet die Teilnahme von Präsident Trump am G20-Gipfel in Hamburg vor und wird Zimmer für ihn und seine Delegation buchen. Weitere Informationen liegen uns zurzeit nicht vor.“