Vattenfall: Kohlegegner öffneten «Büchse der Pandora»
Spremberg - Der Energiekonzern Vattenfall hat dem Protestbündnis von Braunkohlegegnern am Pfingstwochenende vorgeworfen, die Kontrolle über radikale Kräfte verloren zu haben. Die Aktionen «Ende Gelände» und «Klimacamp» hätten in der Lausitz auch «ungeordnete Gruppen von radikalen Kohlegegnern» versammelt und damit die «Büchse der Pandora» geöffnet, sagte ein Konzernsprecher am Montag. «Und den Deckel haben sie nicht wieder drauf bekommen.»
Ein Teil der Umweltaktivisten habe nicht die Absicht gehabt, friedlich zu demonstrieren und es auf eine Eskalation angelegt. Damit hätten sie der Klimapolitik nicht genützt, sondern ihr einen Imageschaden zugefügt. Aktivisten hatten das Gelände des Kraftwerks Schwarze Pumpe am Samstag gestürmt. Darauf nahm die Polizei rund 130 Menschen vorläufig fest.
Vattenfall sieht sich und die Polizei im Rückblick auf dem richtigen Kurs im Umgang mit den Protesten: «Aus unserer Sicht gibt es an der Arbeit der Polizei nichts zu kritisieren.» Die Beamten hätten eingegriffen, als Umweltaktivisten dies provoziert hätten. «Unsere Deeskalationsstrategie war die richtige. Davon waren auch die Kohlegegner überrascht.» Nach der Besetzung des Tagebaus Welzow-Süd hat Vattenfall Sachschäden an seinen Baggern und anderer Fördertechnik festgestellt. Steuerungstechnik sei beschädigt worden. «Es hat sich auch jemand an der Elektrik zu schaffen gemacht.» (dpa)