Verdrängung und Wohnungsmangel in Berlin: Mieterchor protestiert singend Luxusmodernisierung

Berlins erster Mieterchor tritt mit Melodien und Rhythmen gegen steigende Mieten auf. Die singenden Aktivisten aus der Hasenheide haben sich zusammengefunden, um Proteste gegen Gentrifizierung musikalisch zu unterstützen.

Sein Debüt gab der 20-köpfige Mieter-Chor am Sonnabend beim „Ersten Kreuzköllner Rudelsingen“, einer Demonstration in eigener Sache. Die Bewohner des Hauses Hasenheide 71, die den Chor gegründet haben, wollen eine Luxusmodernisierung verhindern.

Erfolgreicher Kampf gegen Luxusmodernisierung

150 Berliner aus der Nachbarschaft waren der Einladung gefolgt, nicht nur zuzuhören, sondern auch mitzusingen: „Bruder Jakob“, „Kleiner grüner Kaktus“ oder „You’ll never walk alone“. Zwei Leierkastenmänner, die Sängerin Ingrid Johanna und mehrere Grünen-Politiker reihten sich ein. „Wem gehört die Hasenheide? Uns gehört die Hasenheide!“, riefen die Teilnehmer. 

Die Bewohner hatten im vergangenen Jahr mit Erfolg gegen eine Luxusmodernisierung des Hauses gekämpft. Nun gibt es einen neuen Eigentümer, ein Unternehmen mit 1500 Wohneinheiten. „Wir möchten nicht, dass das Spiel nun von vorne losgeht“, sagte Mieter Hans von Maydell.

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Nächster Auftritt bei der „Mietenwahnsinn-Demo“ am 6. April

Seinen nächsten Auftritt hat der Mieterchor am 6. April bei der „Mietenwahnsinn-Demo“ in Berlin. Im vergangenen Jahr kamen 25.000 Menschen zu der Protestveranstaltung. Diesmal findet sie in mehreren Städten in Europa statt. „Unser Mieter-Chor ist noch für neue Mitglieder offen“, sagt Hans von Maydell.