Verkehrssicherheit in Berlin: Weniger Tote, mehr schwer Verletzte

Berlin - Es ist ein ehrgeiziges Ziel, das sich der Senat vor acht Jahren gesetzt hat. Berlins Straßenverkehr soll sicherer werden, die Zahl der bei Unfällen Getöteten und schwer Verletzten soll um 30 Prozent abnehmen. Doch der neue Verkehrssicherheitsbericht zeigt, dass das Ziel immer noch nicht erreicht worden ist. Zwar sank die Zahl der tödlich Verunglückten von 2004 bis 2012 um 39 Prozent – im vergangenen Jahr waren 42 Tote zu beklagen. Die Zahl der schweren Verletzungen stieg jedoch an – im vergangenen Jahr lag sie mit 2049 um 11,7 Prozent höher als 2004. „Die Unfallanalyse macht deutlich, dass sich acht Jahre nach Verabschiedung des ersten Verkehrssicherheitsprogramms kein zuverlässiger Trend in Richtung des gesetzten Ziels eingestellt hat“, heißt es im Bericht der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

Frauen fahren sicherer

Vor drei Jahren seien die Zahlen auf einen historischen Tiefstand gesunken, seitdem habe es einen „deutlichen Rückschlag“ gegeben. Damit folge Berlin einer bundesweiten Entwicklung, so Staatssekretär Christian Gaebler (SPD). Der Trend zeige auch, dass „wir mit unseren Anstrengungen für einen sicheren Straßenverkehr nicht nachlassen dürfen – auch wenn Berlin bereits bei den Verkehrstoten weiterhin den niedrigsten Wert im gesamtdeutschen Vergleich aufweist“.

Die Analyse ergab, dass männliche Unfallopfer dominieren. Der Anteil der Mädchen und Frauen an den Verunglückten liegt bei etwas mehr als einem Drittel, obwohl Frauen mehr als die Hälfte der Berliner Bevölkerung stellen. Fußgänger im Alter von bis zu 17 und ab 75 Jahren, Auto- und Motorradfahrer zwischen 18 und 24 Jahren sowie Radfahrer zählen zu den Risikogruppen. Auf sie werden sich die Anstrengungen für mehr Verkehrssicherheit weiterhin konzentrieren, hieß es. Der Senat kündigte an, dass unter anderem weitere Zebrastreifen und Radfahrstreifen markiert werden.

Den Verkehrssicherheitsbericht 2013 finden sie hier.