Verkehrszählung: An diesen Standorten zählt Berlin seine Radfahrer
Berlin - Es werden immer mehr. Aber wie viele Radfahrer sind tatsächlich in Berlin unterwegs? Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt will es ganz genau wissen. In diesem Jahr beginnt sie damit, in Berlin mehr als zwei Dutzend automatische Zählstellen zu installieren. „Mit ihrer Hilfe wollen wir eine gute Grundlage für unsere Planungen schaffen“, teilte Burkhard Horn, Leiter der Abteilung Verkehr, der Berliner Zeitung mit. Gezählt wird an allen Tagen im Jahr rund um die Uhr. Weitere Daten werden nicht erhoben, auch keine Fotos gemacht.
In Abstimmung mit Horns Team hat die Verkehrslenkung Berlin, die oberste Straßenverkehrsbehörde der Stadt, 26 Dauerzählstellen festgelegt. 17 Standorte wurden ausgewählt. Ende März soll die Montage beginnen, ein mehrwöchiger Probebetrieb schließt sich an. Für dieses Jahr ist der Einbau von 13 Zählstellen geplant, die restlichen folgen dann im Jahr 2016, berichte Horn.
Erste Standorte stehen fest
Die Standorte verteilen sich vor allem auf die Innenstadt – im Zentrum sind viele Radfahrer unterwegs, und dort verlaufen wichtige Routen. So sollen 2015 an der Sandkrugbrücke im Verlauf der Invalidenstraße und an der Jannowitzbrücke (beide in Mitte) Dauerzählstellen installiert werden. Die Oberbaumbrücke, die Friedrichshain und Kreuzberg verbindet, wird ein weiterer Standort sein. Auch an der Yorckstraße in Kreuzberg, der Monumentenstraße in Schöneberg, der Prinzregentenstraße in Wilmersdorf und am Paul-und-Paula-Ufer in Friedrichshain sollen in diesem Jahr Zählstellen entstehen. Die Markstraße in Reinickendorf steht ebenfalls auf der Bau-Liste für 2015.
Die erste Dauerzählstelle für den Fahrradverkehr ist in Berlin testweise seit 2013 in Betrieb. „Sie befindet sich am Schwedter Steg in Prenzlauer Berg“, so Horn. Es zeigte sich, dass diese Brücke an Wochentagen stark frequentiert wird – was darauf hindeutet, dass das Fahrrad immer öfter auf dem Weg zur Arbeit oder auf anderen Alltagsstrecken genutzt wird. Dies ist ein Beispiel dafür, dass die Daten Rückschlüsse auf die Fahrtzwecke erlauben.
Seit 2001 wird bei Verkehrserhebungen in Berlin der Fahrradverkehr an acht Stellen mitgezählt, mit Strichlisten. Doch die manuelle Methode ist aufwendig. Für den Kraftfahrzeugverkehr gibt es in Berlin bereits automatische Zählstellen auf Autobahnen und Bundesstraßen. Die Statistik kann man auf der Webseite der Bundesanstalt für Straßenwesen nachlesen (www.bast.de).
Was die automatischen Dauerzählstellen für den Radverkehr anbelangt, ist Berlin ein Nachzügler. Anderswo sind sie längst die Regel – etwa in Wien, München, Köln und Dresden. Es gibt zwei Arten von Messtechnik. Entweder wird neben oder über dem Weg Radartechnik installiert, die Fahrräder samt Fahrern anhand ihres Umfangs von Fußgängern unterscheidet. Oder die Fahrbahn bekommt Induktionsschleifen, die auf Metall reagieren.