Verletzte durch Feuerwerk: Böller verletzt Elfjährigen schwer

Ein elfjähriger Junge ist am Donnerstagnachmittag in Berlin-Moabit durch einen Böller schwer verletzt worden. Nach Angaben der Feuerwehr wurde das Kind mit einer schweren Handverletzung durch einen Notarzt ins Virchow-Klinikum eingeliefert. Ersten Informationen der Polizei zufolge hatte der Junge gegen 14.30 Uhr in der Wiclefstraße einen Böller aufgehoben, der von anderen geworfen worden war aber nicht gezündet hatte. Als der Junge den Knallkörper in der Hand hielt, explodierte er.

Mehr Verletzte zu Silvester

Derweil beklagt die Feuerwehr einen Anstieg der Verletztenzahlen zu Silvester. Mindestens 79 Personen mit Verletzungen durch Pyrotechnik hat der Rettungsdienst der Berliner Feuerwehr in der Silvesternacht behandelt beziehungsweise in Krankenhäuser gebracht. „Unsere interne Statistik zeigt leider einen steigenden Trend der Verletztenzahlen zu Silvester“, sagte Feuerwehrsprecher Stephan Fleischer am Donnerstag. Im vergangenen Jahr habe die Feuerwehr nur 63 Verletzte behandelt und im Jahr 2010 sogar nur 36.
Wie berichtet, hatte allein das Unfallkrankenhaus Berlin in diesem Jahr 13 schwere Hand- und 15 schwere Brandverletzungen durch Feuerwerkskörper zu behandeln. Darunter waren schwere Verbrennungen im Gesicht. Ein 31-Jähriger sprengte sich seine rechte Hand weg, als er einen illegalen Böller Zündete. „Diese Zahlen hochgerechnet, gehen wir von rund 500 Personen aus, die in der Silvesternacht durch Pyrotechnik verletzt wurden“, sagte Fleischer. „Das sind keine Lappalien, das sind zum Teil fatale Verletzungen.“

Die meisten Verletzten sind männlich

Die Krankenhäuser der Vivantes-Gruppe haben die Silvester-Unfälle der vergangenen Jahre ausgewertet. Demnach sind 72 Prozent der Böller-Verletzten in den Berliner Vivantes-Rettungsstellen männlich. 52 Prozent erlitten Verletzungen am Kopf. 42 Prozent hatten Verbrennungen beziehungsweise zu 39 Prozent ein Knalltrauma.

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