Vorwürfe an Polizeiakademie: „Die kehren hier seit Jahren alles unter den Teppich“

Sexuelle Belästigung, Gangster-Slang, Disziplinlosigkeit: Eine 24-jährige Polizeischülerin, deren Name der Redaktion bekannt ist, berichtet über die Zustände an der Berliner Polizeiakademie:

„Das, was geschrieben wurde, stimmt alles. Es ist teilweise sogar noch schlimmer. In den Zeitungen stand, unter den Polizeischülern haben 30 Prozent einen Migrationshintergrund. Bei den beiden letzten Jahrgängen sind es wohl eher knapp 50 Prozent. Wir Frauen werden ständig angemacht, angeglotzt.

Diese ganzen dummen und sexistischen Sprüche noch dazu. Das nimmt man sich echt zu Herzen. Es sind ja nicht alle mit Migrationshintergrund so. Auch bei den Deutschen sind welche dabei, die extrem aus der Reihe fallen. Und ich finde, dass einige Ausbilder genauso schlimm sind.

Bruder, Digga, Alter

Die Zustände sind furchtbar, aber die kehren hier seit Jahren alles unter den Teppich. Viele die sich hier bewerben, die sehen nur die tausend Euro Ausbildungsgehalt. Denen ist alles egal. Die haben keine Disziplin, kein Empathie-Vermögen und eine Mentalität, die einfach nicht zur Polizei passt. Ich glaube, viele wissen gar nicht, wie man mit Menschen umgeht und was es heißt, Polizist zu sein.

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Von der deutschen Sprache fange ich gar nicht erst an. Das kann man sich nicht vorstellen. Die reden mit Ausbildern und Bürgern wie mit ihren Kumpels. Die können sich nicht vernünftig artikulieren. Da heißt es immer nur: Bruder, Digga, Alter. In fast jedem Satz. Die kann man doch später nicht auf die Straße lassen. Das mit den Kriminellen stimmt auch. Ich kenne selber Mitschüler, die straffällig geworden sind.

Dann haben wir ständig Ausfall, weil die Lehrer nicht erscheinen. Offiziell wegen Krankheit. Ich glaube aber, dass es viele Lehrer einfach nicht mehr aushalten.

Die Klassenräume und die Sporthalle sind ständig dreckig und vermüllt. Die werden nicht mal mehr gereinigt. Das muss einfach alles mal gesagt werden.“

Notiert von Alexander Schmalz.