Seit Jahren ein Ärgernis: Warum die Anzeigen in der U2 nicht funktionieren
Falsche Stationenanzeigen auf den Monitoren der U2 irritieren die Fahrgäste. Manche von ihnen denken, sie sind im falschen Zug und steigen aus.

Berlin-Mittwochmorgen auf dem Bahnsteig des U-Bahnhofs Spittelmarkt in Mitte: Richtung Westen fährt die U2 nach Ruhleben ein. Es ist ein Zug der neuen BVG-Baureihe IK, mit langen Waggons und modernen Monitoren, die die Haltestellen anzeigen – optimalerweise die korrekten. Wie so oft auf dieser Linie ist das aber auch heute nicht der Fall: Laut Bildschirm befindet sich der Zug nämlich im Bahnhof Pankow und hält als Nächstes an der Vinetastraße. Korrekt wäre in dieser Richtung der Hausvogteiplatz, die nächste Station.
Auf dem gegenüberliegenden Gleis hält kurze Zeit später die U2 Richtung Pankow, Märkisches Museum müsste sie eigentlich als nächste Station anzeigen, tut sie aber nicht. Laut Monitor ist der nächste Halt Kaiserdamm (Charlottenburg), ein ungefähr 25 Minuten entfernter Bahnhof in entgegengesetzter Richtung.
Verwirrte alte Menschen und Touristen
Zumindest haben die folgenden beiden Züge korrekt eingestellte Monitore. Dennoch: Seit Jahren sorgt das auch dem Berliner Fahrgastverband (IGEB) schon lange bekannte Problem in der U2 immer wieder für Verwirrung. Touristengruppen und ältere Menschen erkundigen sich bei anderen Fahrgästen, ob sie im falschen Zug sitzen oder steigen aus, in dem Glauben, sie führen in die verkehrte Richtung. IGEB-Pressesprecher Jens Wieseke: „Diese äußerst verwirrende Störung ist uns nun schon seit ungefähr zwei Jahren bekannt. Warum sich da nichts tut, ist mir unverständlich. Das zu reparieren kann kein Hexenwerk sein.“

Wie kann es sein, dass eine mitten durch das Stadtzentrum Berlins führende Linie mit hohem touristischem Aufkommen so lange völlig falsche Stopps anzeigt? Auf eine entsprechende schriftliche und telefonische Anfrage der Berliner Zeitung teilte die Pressestelle der BVG mit, es handele sich „um ein bekanntes und komplexes Softwareproblem, an dessen Lösung wir mit Hochdruck gemeinsam mit den Herstellern von Fahrzeug und Anzeigern arbeiten.“ Bisher sei die Suche nach dem Fehler allerdings erfolglos geblieben. Nun setze man zur Lösung des Problems eine „eigens für diesen Zweck programmierte Analysesoftware“ ein.
Bleibt also zu hoffen, dass der Einsatz der Analysesoftware von Erfolg gekrönt sein wird und die Monitore der modernen U2-Züge künftig rundlaufen. Oder dass man einen Zug der Baureihe G aus den 1970er- und 80erJahren erwischt. Hier funktionieren die (deutlich kleineren) Anzeigen einwandfrei.