Wegen Erdogan-Besuch: Randalierer ziehen durch Kreuzberg

In Kreuzberg hat es am Donnerstagabend gewalttätige Ausschreitungen gegeben. Hintergrund ist der Staatsbesuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Am Mariannenplatz versammelten sich rund 150 Personen aus der linksextremen Szene. Die meisten von ihnen vermummten sich.

Bei der Spontandemonstration, die dann unter anderem durch die Waldemarstraße zum Lausitzer Platz zog skandierten die Teilnehmer Parolen wie „Bijî Serok Apo“  ("Es lebe der Führer Apo"; so wird der PKK-Vorsitzende Abdullah Öcalan genannt). 

Steine und Böller

Die Randalierer beschädigten unter anderem ein BVG-Wartehaus, Autos sowie die Scheiben einer Sparkassenfiliale in der Muskauer Straße. In der Waldemarstraße sprühten sie Parolen wie „Fight Erdogan“ oder „Erdogan Diktator“.

Am Lausitzer Platz konnten Polizisten den Aufzug stoppen. Dabei warfen Demonstranten Steine und Böller. Mehrere Polizisten wurden leicht verletzt. 

Polizisten nahmen acht Personen fest, darunter nach Informationen der Berliner Zeitung eine 25-jährige Frau aus der Schweiz und einen  31-jährigen Spanier.  Die Beamten beschlagnahmten unter anderem mutmaßliche Kleidung, die Randalierer während ihrer Taten angehabt haben sollen, sowie Pyrotechnik und Fahnen mit dem Konterfei des PKK-Führers Öcalan.

Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren wegen schweren Landfriedensbruchs, Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und Widerstandes gegen Polizeibeamte ein.

Mülltonnen und Autoreifen angezündet

Auch an anderen Orten in der Stadt gab es Randale, nach Angaben der Polizei mit Bezug zum Erdogan-Besuch. So zündeten Unbekannte am Freitagmorgen Mülltonnen und Autoreifen an und brachten Anti-Erdogan-Plakate an. Gegen 6 Uhr brannte eine Mülltonne im Goerdelersteg in Charlottenburg.

Fast zeitgleich zündeten Unbekannte Heerstraße Ecke Pichelsdorfer Straße mehrere Autoreifen an. Auch im Volkspark Wilmersdorf und im Tempelhofer Weg zündeten Unbekannte Mülltonnen an. In allen Fällen übernahm der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt die Ermittlungen.