Wie schnell man in Kreuzberg erstochen und in Spandau angezündet werden kann

In der zurückliegenden Woche ging es auf den Berliner Straßen wieder brutal zu. Unser Crime-Reporter Andreas Kopietz zieht wie immer seine eigene Bilanz.

Auch das gab es in Berlin wieder: In der Nacht zu Mittwoch wurden in der Hauptstraße im Lichtenberger Ortsteil Rummelsburg Autos angezündet. Zwei brannten aus, zwei andere wurden durch das Feuer schwer beschädigt.
Auch das gab es in Berlin wieder: In der Nacht zu Mittwoch wurden in der Hauptstraße im Lichtenberger Ortsteil Rummelsburg Autos angezündet. Zwei brannten aus, zwei andere wurden durch das Feuer schwer beschädigt.

In Berlin kann man einfach so niedergestochen werden. Oder eine Flasche auf den Kopf bekommen. Zwei Männer waren am Sonntagmorgen auf dem Oranienplatz in Kreuzberg unterwegs, als ein Unbekannter sie anrempelte. Dann stach er mehrmals auf einen der beiden ein. Dieser kam schwer verletzt ins Krankenhaus.

Am Nachmittag schlug am Südkreuz ein 25-Jähriger einem fremden Mann unvermittelt eine Glasflasche so stark auf den Kopf, dass sie zersplitterte. Einem Zeugen schlug er die Faust ins Gesicht. Polizisten nahmen den Mann am Ort fest – umgeben von 50 Gaffern, von denen viele die Festnahme filmten. Die Polizei vermutet, dass der Täter „unter dem Einfluss berauschender Mittel agierte“.

Dass man sein Eigentum zurückbekommt, indem man jemanden anzündet, glaubte ein 60-Jähriger in Kladow. Er war am Montag in einer Wohnung mit einem 27- und einem 39-Jährigen in Streit geraten. Nach seinem Rauswurf kehrte er zurück und zündete im Flur die Fußmatte an. Als der 39-Jährige die Tür öffnete, schüttete der Ältere ihm Brandbeschleuniger ins Gesicht, der sich entzündete. Das Opfer erlitt schwere Brandverletzungen. Die B.Z. schreibt, dass es bei dem Streit um einen Fernseher ging, den der Täter zurückhaben wollte.

Laut Polizeimeldung vom Mittwoch wurde eine 48-jährige Prostituierte in Schöneberg misshandelt. Ein 28- und ein 29-Jähriger hatten sie auf der Straße angesprochen und waren mit ihr in eine Pension an der Bülowstraße gegangen. Dort zogen sich die Frau und der 20 Jahre Jüngere auf ein Zimmer zurück. Weil er zu betrunken war, klappte es bei ihm nicht. Wütend verließ er das Zimmer. Er und sein Kumpel, der draußen gewartet hatte, forderten auf der Straße von der Frau das Geld zurück. Der 29-Jährige trat ihr mehrmals in den Bauch.

Ein Fall schwerer häuslicher Gewalt ereignete sich am Freitagmorgen in Johannisthal. Nachbarn, die Hilferufe einer Frau hörten, riefen die Polizei in den Akeleiweg. Als sie eintraf, lag eine 30-Jährige schwer verletzt vor dem Haus. Sie gab an, ihr Freund habe sie von einem Balkon im 2. Stock gestoßen. Er hatte sie liegen gelassen und war in einen BVG-Bus gestiegen. An der Ecke Sterndamm/Stubenrauchstraße holten Polizisten ihn aus dem Bus.


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