Wie ukrainische Juden in Berlin eine neue Heimat fanden: „Eure Stadt ist toll“
Kurz nach Kriegsbeginn nahm die Chabad-Gemeinde 108 Waisen aus Odessa auf, Hunderte weitere Flüchtlinge folgten. Ein Jahr später wollen die meisten bleiben.

Die jüdische Gemeinde Chabad Berlin veranstaltet in einem Berliner Hotel an jedem Freitagabend ein Schabbat-Essen. Vorher werden die Lichter angezündet.Paulus Ponizak/Berliner Zeitung
Anna Hroismann erinnert sich noch an die Lippen ihrer jüngeren Tochter, am Grenzübergang, zwischen Polen und Deutschland, sie hatten es beinahe geschafft. „Die Lippen meiner Tochter waren weiß vor Angst“, sagt Anna Hroismann. Es ist fast ein Jahr her, und Hroismann erzählt es auf Deutsch, einer Sprache, die sie damals noch nicht beherrschte, aber zu verstehen glaubte. Vielleicht zwei Wochen lang, dann sei das Gefühl wieder verschwunden.