In einer Facebook-Gruppe mit Berlin-Fokus hat eine im Ausland lebende Person die Mitglieder gefragt, wie schwierig es ist, in Berlin aktuell eine Wohnung zu finden - insbesondere als Ausländer, insbesondere als Freiberufler. Die Antworten kann man als erschütternd bezeichnen. Denn: Der Person werden keine guten Chancen eingeräumt, eine Wohnung zu finden.
Ein Nutzer schreibt etwa, dass die Suche ungeheuerlich schwer sei: „Das fängt schon beim Namen an. Und es wird nicht besser, wenn Du Dich als Selbstständiger bezeichnest. Du wirst auf der Straße leben. Besorge Dir lieber ein gutes Wohnmobil.“ Der Fragensteller will daraufhin wissen, warum der Name denn bei der Suche so entscheidend sei. Die Antwort: Menschen mit Migrationsnamen wie Ali und Mustafa hätten in Berlin keine Chance, zu Besichtigungsterminen eingeladen zu werden. Ob man dabei einen EU-Pass habe, sei nicht entscheidend. „Deutschen Vermietern ist das egal. Der Name zählt.“
Manchmal passieren Wunder
Ein anderer Nutzer schreibt: „Ich habe eine Wohnung als Freiberufler bekommen, allerdings am Rande der Stadt. Meine Tipps wären, die Erwartungen an den Standort auf Null zu senken, sich auf so viele Wohnungen wie möglich zu bewerben (ich habe mich auf Hunderte beworben) und vor allem die Worte ‚Freiberufler‘ und ‚Selbstständiger‘ zu vermeiden wie die Pest. In meinem Fall habe ich stattdessen gesagt: ‚Preisgekrönter Komponist und Produzent‘. Ich habe ziemlich viele Preise gewonnen, wenn auch kleinere und lokale, aber genug davon, um nicht zu lügen. Versuche also, Deine Tätigkeit so ansprechend wie möglich zu beschreiben, anstatt nur ‚Freiberufler‘ zu sagen. Du bist ein ‚Schriftsteller‘, ein ‚Tourneemusiker mit x Jahren Erfahrung‘... Du verstehst schon.“
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Ein anderer Nutzer schreibt, dass es heute doppelt so hart sei, in Berlin eine Wohnung zu finden, wie noch vor fünf Jahren. Trotzdem solle man die Hoffnung nicht aufgeben. Immer wieder passierten Wunder und man höre von Menschen, die trotz ihres freiberuflichen Daseins eine Wohnung gefunden hätten.
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