Monika Sieveking stellt 30 Kunstwerke im Gotischen Haus aus: Mit Tuschezeichungen auf den Spuren der Vergangenheit

Alte Fotoalben haben sie vor zwei Jahren zum Malen inspiriert. Inzwischen hat die Berliner Künstlerin Monika Sieveking aus dieser Inspiration eine vollständige Ausstellung konzipiert. " dann leben sie noch heut " ist der vielsagende Titel der Exposition von Monika Sieveking, die bis zum 2. Oktober im Gotischen Haus an der Breiten Straße 32 zu sehen ist.Insgesamt 30 ihrer neueren Werke Mischtechniken auf Leinwand und Tuschezeichnungen auf Chinapapier zeigt die freischaffende Künstlerin in der Spandauer Altstadt. "Die Bilder sind optische Ausgrabungen, die sich hervorragend in das historische Ambiente des Gotischen Hauses einfügen", sagt Kunstamtsleiterin Andrea Theissen.Ein trauriges Ereignis der Tod ihrer Halbschwester war für Monika Sieveking Ausgangspunkt ihrer Beschäftigung mit alten Fotoalben, die sie von ihrer Schwester geerbt hatte. "Es hat mich fasziniert, diese Alben wieder und wieder durchzublättern. Dabei ist mir immer bewußter geworden, daß jeder von uns nur eine einzige Perle in einer langen Kette ist", erzählt die Künstlerin. Mittels Tuschzeichnungen und Mischtechniken hat Monika Sieveking Episoden aus ihren Familien-Fotoalben nachempfunden, wobei das persönliche Moment, das aus jedem dieser Bilder hervorsticht, charakteristisch ist. "Allerdings ist mir bei der Durchsicht der Alben auch klargeworden, daß bei aller Individualität auch die politischen Zeiten, in der wir leben und in der unsere Vorfahren gelebt haben, nicht unberücksichtigt bleiben dürfen", sagt Monika Sieveking. So ist es kein Zufall, daß sich auf ihrem Bild mit dem Titel "Generationen" eine Figur in der langen Kette befindet, die an Adolf Hitler erinnert.Viele ihrer Gemälde enthalten auch eine hintergründige Komik, "die jedoch nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen ist", beschreibt Kunstamtsleiterin Andrea Theissen ihre Eindrücke über die neue Ausstellung im Gotischen Haus.Zu sehen sind die Werke montags bis freitags (jeweils von 10 bis 17 Uhr) sowie sonnabends (10 bis 13 Uhr). Der Eintritt ist kostenlos.