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Was den meisten Jugendlichen ein Graus ist, nämlich den Eltern im Geschäft auszuhelfen, war für Norbert Könnecke der Einstieg ins Berufsleben. Seine Eltern hatten einen kleinen Lebensmittelladen, und Könnecke entdeckte hier seine Leidenschaft für die Freuden des Geschmacks. Heute ist der 49jährige der Geschäftsleiter der berühmten Feinschmeckeretage im KaDeWe. "Essen und trinken ist mehr als Nahrungsaufnahme", sagt Könnekke. "Es gehört zur Lebenseinstellung und ist ein Freizeiterlebnis."Natürlich hat Könnecke sein Metier nicht nur bei seinen Eltern im Geschäft gelernt. Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann in einem kleinen Feinkostladen in Nassau an der Lahn. Danach besuchte er die Fachschule für den Lebensmittelhandel in Neuwied, die sich auch heute noch eines ausgezeichneten Rufs erfreut. Diese Schule bereitet auch auf die Selbständigkeit vor, doch Könnecke entschied sich, in einem großen Unternehmen zu arbeiten und fing 1966 beim Warenhauskonzern Hertie an."Warenhäuser haben größere Sortimente", begründet er diesen Schritt. Er durchlief die klassische Kaufhaus-Karriere, wurde 1971 als einer der jüngsten Einkäufer Abteilungsleiter der Einkaufsabteilung in Landshut, übernahm dann eine große Lebensmittelabteilung in Karlsruhe. Später wechselte er nach München, wo er unter anderem die "Käfer-Markthallen" leitete, die das Traditionsunternehmen Feinkost Käfer in einem Hertie-Haus eingerichtet hatte. Seit 1988 ist Könnecke beim KaDeWe. Mit einer "erstklassigen Mannschaft", wie er betont, bemüht er sich, der Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein. Daß er sich nicht in einem beliebigen Supermarkt, sondern in dem höchsten Gefilde des Lebensmittelhandels befindet, führt Könnecke nicht allein auf seine Ausbildung zurück. "Mir macht meine Arbeit unheimlich viel Spaß", sagt er und räumt zugleich ein, daß die Begeisterung nicht allein den Erfolg ausmacht: "Ich besitze auch eine gehörige Portion Ehrgeiz."