Namenswechsel / Geschäftsführung ausgetauscht: Berliner KWO noch in der Verlustzone
Berlin. Der traditionsreiche Berliner Kabelhersteller KWO wird auch dieses Jahr mit Verlust abschließen. Bei anhaltendem Preisverfall soll der Umsatz im kommenden Jahr stabilisiert werden.Der Hersteller von Telekommunikations- und Starkstromkabeln firmiert um: Mit Beginn des neuen Jahres soll KWO als BICC KWO Kable GmbH auftreten. Wie das Unternehmen mitteilte, werde mit der Namensänderung die Zugehörigkeit zur britischen BICC Cables Ltd. (Chester) bekräftigt. BICC hatte das Berliner Unternehmen 1993 von der Treuhandgesellschaft übernommen. In diesem Jahr erwartet das Unternehmen einen Umsatz von 270 Millionen Mark. Es soll mit einem "optimierten Produktspektrum" von Starkstromkabeln und -leitungen sowie Kommunikationskabeln samt zugehörigem Service erwirtschaftet werden, erklärte KWO. Dafür stehe dem Unternehmen das weltweite Know-how der Gruppe mit insgesamt acht Technologiezentren zur Verfügung. Der Exportanteil betrage rund 25 Prozent. Auf dem nationalen Markt soll die Position stabilisiert werden. Vor allem in Osteuropa, Skandinavien und im Nahen Osten will das Unternehmen die Aktivitäten ausbauen. In den zurückliegenden Jahren hat das Unternehmen seine Umsatzziele mehrfach revidieren müssen. So waren zeitweise Umsätze von mehr als 300 bis zu 400 Millionen Mark für 1995 anvisiert worden. Tatsächlich wurden 290 Millionen Mark erreicht. Ein Unternehmenssprecher führte dies auf den starken Preisverfall zurück. Da insbesondere im Bereich Starkstromkabel "größere Aufträge in Aussicht" seien, werde im kommenden Jahr wieder ein Umsatz von rund 270 Millionen Mark erwartet. 1996 hätten die Verluste reduziert werden können. Das schwache Ergebnis von KWO hatte das Halbjahresergebnis der britischen Muttergesellschaft stark belastet. Außerordentliche Posten, darunter bei KWO Berlin, brachten der BICC-Gruppe einen Verlust vor Steuern von umgerechnet mehr als vier Millionen Mark ein.Ob darauf die Wechsel in der Geschäftsführung von KWO zurückzuführen sind, ließ der Sprecher offen. Er sagte lediglich, der dreijährige Vertrag mit dem bisherigen Vorsitzenden der Geschäftsführung, Rainer B. Hemmann, sei in diesem Jahr ausgelaufen und nicht verlängert worden. Als Sprecher der Geschäftsführung fungiert jetzt laut KWO-Mitteilung Matthias Rasch.Der Personalabbau bei KWO geht indes weiter. An den zwei Produktionsstandorten in Berlin-Oberschöneweide und Berlin-Köpenick werden 1997 voraussichtlich 665 Mitarbeiter beschäftigt, hieß es. Gegenwärtig sind es rund 800. Ursprünglich waren mehr als 2 000 Mitarbeiter übernommen worden. +++