1600 Euro fürs Nichtstun: Drei Bewerber erhalten Stipendium

Initiator Friedrich von Borries suchte Menschen, die eine überzeugende Idee für die Gestaltung des Müßiggangs haben.  

Friedrich von Borries, Initiator des Stipendiums für das Nichtstun.
Friedrich von Borries, Initiator des Stipendiums für das Nichtstun.dpa/Daniel Reinhardt

Hamburg-Hilistina Banze, Mia Hofner und Kimberley Vehoff sind die Gewinnerinnen der drei mit jeweils 1600 Euro dotierten Stipendien für Nichtstun der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK). „Ich bin total happy, umgangssprachlich würde man sagen ‚geflasht‘“, sagte Initiator Friedrich von Borries am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur über das weltweite Echo. Menschen aus aller Welt – darunter Wissenschaftler, Künstler, aber auch Kinder und Rentner – hätten an dem Projekt teilgenommen. Die Jury habe die Gewinnerinnen aus insgesamt 2864 Bewerbern aus 70 Ländern ausgewählt.

Projekt ist Teil der Ausstellung „Schule der Folgenlosigkeit“

„Ich werde mein Kopftuch eine Woche nicht tragen“, so das Vorhaben von Hilistina Banze. Die Sozialpädagogin und Integrationsberaterin aus Hamburg möchte ihr auf drei Millimeter kurzrasiertes Haar zeigen und so gleich mehreren Rollenklischees entgegentreten. Mia Hofner, Studentin aus Köln, will für zwei Wochen keine verwertbaren, personenbezogenen Daten über sich generieren. Und Kimberley Vehoff, Fachkraft für Lebensmitteltechnik aus Bad Fallingbostel, will ihren Beruf nicht mehr ausüben, weil ihre sozialen Beziehungen unter wechselnden Früh-, Spät- und Nachtschichten leiden. Förderungswürdig waren laut HFBK alle Interessierten, die eine überzeugende Idee zu Unterlassung und Müßiggang haben.

Das Projekt ist Teil der Ausstellung „Schule der Folgenlosigkeit. Übungen für ein anderes Leben“, die bis zum 18. Juli im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) zu sehen ist.

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