20.000 Euro für junge Menschen: Ostbeauftragter will „Grunderbe“

Im Kampf gegen soziale Ungleichheit soll ein sogenanntes Grunderbe die Startchancen für junge Menschen verbessern, fordert der Ostbeauftragte Carsten Schneider (SPD).

Carsten Schneider (SPD) ist Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland.
Carsten Schneider (SPD) ist Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland.dpa/Martin Schutt

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, sieht in einem Grunderbe eine mögliche Maßnahme gegen soziale Ungleichheit. „Eigentum zu bilden ist für einen Großteil der Bevölkerung nicht mehr möglich, gerade in den Metropolen. Ein Grunderbe wäre ein interessantes Instrument, um diese Entwicklung aufzuhalten und die Startchancen ins Berufsleben etwas gerechter zu gestalten“, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die Ungleichheit wachse von Generation zu Generation. Das liege weniger am aktiven Einkommen als am Vermögenszuwachs. „Wer nichts hat, der kann nur schwer etwas zurücklegen und ein Vermögen aufbauen“, so Schneider.

DIW: Grunderbe würde 15 Milliarden Euro im Jahr kosten

„Wir laufen Gefahr, dass sich eine Rentiersgesellschaft, die von Erbschaften lebt, von der normalen Arbeitsgesellschaft abkoppelt“, sagte Schneider. Ein Grunderbe für alle 18-Jährigen würde Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge bei einem Startkapital von 20.000 Euro rund 15 Milliarden Euro im Jahr kosten.

„Ein solches Grunderbe könnte über eine höhere Erbschaftsteuer der oberen zehn Prozent finanziert werden. In Deutschland werden Millionenerbschaften zu gering besteuert“, sagte Schneider.