Streik in Berlin: 2500 Lehrer demonstrieren für kleinere Klassen

Es fehlt an Lehrern, es fehlt an Räumen und die Klassen werden immer größer. Lehrer in Berlin protestieren dagegen. Die Schule fiel am Mittwoch für viele Schüler aus.

Die rund 2500 Lehrer demonstrierten zunächst am S-Bahnhof Friedrichstraße und zogen dann zum Roten Rathaus.
Die rund 2500 Lehrer demonstrierten zunächst am S-Bahnhof Friedrichstraße und zogen dann zum Roten Rathaus.dpa/Christophe Gateau

Für viele Berliner Schülerinnen und Schüler ist der gewohnte Unterricht am Mittwoch ausgefallen. Rund 2500 Lehrerinnen, Lehrer und Schulmitarbeiter demonstrierten nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) für kleinere Klassen, um die Lehrkräfte zu entlasten. Außerdem wollen sie einen Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz durchsetzen, der die Klassengröße verbindlich regelt. Zu dem ganztägigen Warnstreik hatte die GEW aufgerufen.

Die Streikenden demonstrierten demnach am Vormittag zunächst auf dem Dorothea-Schlegel-Platz am S-Bahnhof Friedrichstraße und zogen anschließend zum Roten Rathaus.

GEW-Landesvorsitz: Größere Klassen keine Lösung für Lehrkräftemangel

„Wir haben Lehrkräftemangel, wir haben Raummangel und die einzige Lösungsmöglichkeit, die der Senat hier offenbar findet, ist, dass die Klassen noch größer werden. Da wollen wir raus“, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes der GEW, Tom Erdmann, gegenüber radioeins. Der Senat müsse endlich mit der GEW in Tarifverhandlungen treten.

GEW-Vorstandsmitglied Udo Mertens ergänzte, nur ein Tarifvertrag biete die Gewähr, dass sich bei dem Thema endlich etwas tue. „Die politisch Verantwortlichen wollen weiter nach Kassenlage bestimmen, wie unsere Arbeitsbedingungen aussehen.“

Wesener: Tarifverhandlungen nicht möglich

Bereits im Juni des vergangenen Jahres hatte sich die GEW Berlin für Verhandlungen für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz ausgesprochen. Der neue Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) weigere sich, Gespräche dazu aufzunehmen, kritisierte Erdmann.

Wesener hatte in einem Schreiben an die GEW kurz vor dem Warnstreik erneut seine Position erklärt, das Land Berlin könne keine Tarifverhandlungen über die Klassengröße ohne Zustimmung der Tarifgemeinschaft deutscher Länder aufnehmen. Diese lehne solche Tarifverhandlungen aber ab.