Im Corona-Schuljahr: 56 Prozent der Eltern mit Lernangebot unzufrieden

Nur 22 Prozent waren der Befragung zufolge im Schnitt mit den Angeboten zufrieden. Die Unzufriedenheit in den ostdeutschen Bundesländern war besonders hoch. 

Lernen vorm Bildschirm: So sah Unterricht im vergangenen Jahr oft aus. Viele Eltern mussten einen Spagat zwischen eigenem Job, Haushalt und Lernbetreuung für ihre Kinder leisten. Einer aktuellen Umfrage zufolge hätten sich die meisten Eltern wohl ein besseres Angebot seitens der Schulen gewünscht.
Lernen vorm Bildschirm: So sah Unterricht im vergangenen Jahr oft aus. Viele Eltern mussten einen Spagat zwischen eigenem Job, Haushalt und Lernbetreuung für ihre Kinder leisten. Einer aktuellen Umfrage zufolge hätten sich die meisten Eltern wohl ein besseres Angebot seitens der Schulen gewünscht.dpa/Ulrich Perrey

Berlin-Mehr als die Hälfte der Eltern ist mit den Lernangeboten der Schulen im vergangenen Corona-Schuljahr nicht zufrieden gewesen. Das geht aus einer Umfrage für den am Mittwoch veröffentlichten neuen Bildungsmonitor der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hervor. Demnach waren 56 Prozent der Eltern schulpflichtiger Kinder mit den Angeboten der Schulen während des von Schulschließungen und weitreichenden Pandemiebeschränkungen geprägten Schuljahres unzufrieden bis sehr unzufrieden.

Lediglich 22 Prozent waren der Befragung des Instituts Civey zufolge im bundesweiten Schnitt mit den Angeboten zufrieden und acht Prozent sehr zufrieden. Dabei gab es zugleich auch Unterschiede zwischen den Bundesländern. Die Unzufriedenheit in den fünf ostdeutschen Flächenländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen und Brandenburg war besonders hoch. Im Schnitt deutlich zufriedener waren Eltern in den norddeutschen Ländern Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie in Bayern.

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INSM: Pandemie verlangt Aufholprogramm an Schulen

Die INSM erneuerte ihre Forderung nach einem „Aufholprogramm“ nach dem Einschnitt der Pandemie. An den Schulen solle der individuelle Lernstand der Schüler durch vergleichbare Tests ermittelt werden, erklärte Geschäftsführer Hubertus Pellengahr in Berlin. Darauf aufbauend müsse mit Förderunterricht und digitalen Lernangeboten „gezielt“ nachgeholfen werden. Zudem müssten Lehrer weitergebildet und IT-Experten eingestellt werden.

Die INSM ist eine von Unternehmerverbänden der deutschen Metall- und Elektroindustrie finanzierte Organisation. Sie versteht sich selbst als überparteiliche Denkfabrik, die „Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik“ geben möchte.