600.000 Euro Schaden: Diebe stehlen Räder der italienischen Bahnrad-Profis

Vor einer Woche wurden die Fahrräder am Rande der WM in Frankreich geklaut. Durch Zufall hat man sie nun wiederentdeckt – bei einer Drogen-Razzia in Rumänien.  

Die italienische Bahnrad-Nationalmannschaft holte bei der Weltmeisterschaft in Roubaix Gold.
Die italienische Bahnrad-Nationalmannschaft holte bei der Weltmeisterschaft in Roubaix Gold.AP/Thibault Camus

Bukarest-Vor einer Woche sind die Rennräder der italienischen Bahnrad-Nationalmannschaft am Rande der Weltmeisterschaften in Roubaix gestohlen worden. Nun fand die Polizei per Zufall einen Großteil der Räder bei einer Drogen-Razzia im Osten Rumäniens. Das teilte die Polizeibehörde mit. Vier Personen seien im Zuge der Ermittlungen und Durchsuchungen in Untersuchungshaft genommen worden.

Der italienischen Mannschaft um Olympiasieger und Weltmeister Filippo Ganna waren 22 Hochleistungsräder einer Nobelmarke aus einem vor dem Hotel geparkten Transporter entwendet worden. Sie sollen einen Gesamtwert von 600.000 Euro haben. Sie waren nach dem Olympiasieg des Bahnvierers in Tokio auffällig in Gold lackiert worden.

Verdächtige sollen auch Drogen geschmuggelt haben

„Wir haben sie auf frischer Tat ertappt, als sie versuchten, einige der Räder zu einem bescheidenen Preis von etwa 1500 Euro pro Stück zu verkaufen“, sagte ein Staatsanwalt. 21 Räder konnten bei der Razzia neben weiterem Diebesgut und Drogen sichergestellt werden. Die Polizei teilte auf einer Pressekonferenz mit, dass die Verdächtigen versucht hätten, die gestohlenen Fahrräder für jeweils 1500 Euro zu verkaufen.

Den Verdächtigen wird vor allem vorgeworfen, Drogen nach Rumänien geschmuggelt zu haben, ebenso aber auch andere Waren. Sie sollen der italienischen Radsport-Nationalmannschaft vor einer Woche die Fahrräder entwendet haben, während diese an einem Wettbewerb in Frankreich teilnahm. Nach Angaben der französischen Polizei verschwanden die Räder aus einem Hotel in der Stadt Lille, nachdem sie dort „viele Stunden lang unbeaufsichtigt“ gelassen worden waren.

„Diese Fahrräder haben einen großen wirtschaftlichen, aber auch einen sentimentalen Wert“, sagte ein Vertreter der italienischen Botschaft in Bukarest. Demnach handelt es sich um die gleichen Räder, mit denen die italienische Mannschaft die Goldmedaille in Peking und die Weltmeisterschaft in Frankreich gewann.