75-jähriges Seniorenpaar baute Cannabis in Scheune an

Brandenburger Polizisten entdeckten auf einem Heuboden über 300 Marihuana-Pflanzen. Ein anonymer Hinweisgeber hatte das Drogenversteck verraten.

Die Brandenburger Polizei fotografierte auf dem Heuboden einige der erntereifen Cannabispflanzen.
Die Brandenburger Polizei fotografierte auf dem Heuboden einige der erntereifen Cannabispflanzen.Polizei Brandenburg

<strong>Märkisch Linden</strong>-Ein Seniorenpaar aus Brandenburg wollte sich mit dem Verkauf von Drogen offenbar die Rente aufbessern. Wie die Polizeidirektion Nord am Dienstag mitteilte, sollen die beiden älteren Herrschaften auf ihrem Grundstück Marihuana angebaut haben. Polizisten wurden auf die Cannabisplantage aufmerksam, weil ein anonymer Hinweisgeber ihnen einen Tipp gab. Daraufhin durchsuchten Brandenburger Beamte am Montag einen ausgebauten Heuboden in einer Scheune in Gottberg bei Märkisch Linden im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. 

Nach Angaben der Polizei wurden dort über 300 Pflanzen entdeckt, die kurz vor der Ernte standen. Auch zahlreiche Setzlinge und zugehörige Mutterpflanzen wurden als Beweismittel beschlagnahmt. Das dort gemeldete deutsche Ehepaar – beide 75 Jahre alt – wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Neuruppin vorläufig festgenommen. Eine Vernehmung lehnten die Beschuldigten bisher ab, hieß es. Ob sie Kontakte zu Dealern haben oder das Cannabis selbst von ihrem Hof aus verkauften, war zunächst unklar.

Derzeit schließen die Ermittler nicht aus, dass der Sohn der beiden Verdächtigen in den Anbau der Betäubungsmittel involviert war. Der Mann sei bisher aber noch nicht befragt worden. „Wir stehen noch am Anfang der Ermittlungen. Bisher hat sich noch kein konkreter Verdacht erhärtet“, erklärte eine Polizeisprecherin auf Anfrage der Berliner Zeitung. 

Im Verlauf des Montags wurde die vorläufige Festnahme wieder aufgehoben. Alle wesentlichen Bestandteile der Plantage wurden durch die Polizeibeamten demontiert und beschlagnahmt. Die Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz dauern an.