80-jährige Berlinerin verirrt sich am Jagdsitz von Honecker – Handy rettet sie

Die Seniorin machte am Wochenende einen längeren Spaziergang in einem Wald und verlief sich dabei. Ihre technischen Fähigkeiten retteten sie schließlich.

Polizisten haben in einem Waldstück eine Suchaktion gestartet (Symbolbild). 
Polizisten haben in einem Waldstück eine Suchaktion gestartet (Symbolbild). Imago/Sebastian Peters

Drewitz-Eine 80-jährige Berlinerin hat sich im Waldgebiet am ehemaligen Jagdsitz von Ex-DDR-Regierungschef Erich Honecker (1912-1994) bei Drewitz (Mecklenburgische Seenplatte) verlaufen - dank ihrer technischen Fähigkeiten dann aber selbst gerettet. 

Wie ein Polizeisprecher am Montag erklärte, war die Urlauberin am Samstagvormittag zu einem ausgedehnten Spaziergang am Drewitzer See von ihrer Unterkunft aus aufgebrochen. Nach längerer Zeit fand sie nicht mehr zurück und alarmierte nach vier Stunden die Polizei. „Zum Glück hatte die Frau dort auf einer Anhöhe auch Smartphone-Empfang“, sagte der Sprecher. Die Seniorin hatte offenbar gezielt einen kleinen Berg gesucht. 

Polizei ortete die Frau über die Standortdaten des Handys

Mithilfe eines Beamten sei es der rüstigen Rentnerin gelungen, ihre Standortdaten zu übermitteln. Daraufhin konnten die Polizisten die Frau orten. Sie wurde abgeholt und noch vor der Dunkelheit zu ihrem Hotel gebracht. „Die Frau war technisch fit“, sagte der Sprecher.

Am Drewitzer See hatte der DDR-Staats- und SED-Parteichef Honecker in den 1980er Jahren ein von der Staatssicherheit betriebenes Jagdgebiet, wo er auch hochrangige Gäste empfing. Das Gelände mit Jagdhaus war für die damalige Zeit opulent ausgestattet und wurde in der Wendezeit von aufgebrachten Demonstranten aufgesucht, die auch Zugang bekamen. 

Der Jagdsitz liegt in einem riesigen Waldgebiet und wurde später zu einem Hotel mit Ferienhäusern umgebaut. Die Gegend gilt als sehr idyllisch, weil es weit und breit nichts außer Bäume gibt. Der Drewitzer See gehört zum Naturpark Nossentiner-Schwinzer Heide.