9-Euro-Ticket in Berlin: Deutlich weniger Schwarzfahrer erwischt
Das Neun-Euro-Ticket sorgt dafür, dass weniger Berliner ohne gültiges Ticket unterwegs sind. Daher müssen wohl auch weniger Menschen ins Gefängnis.

Die Anzahl der Fahrgäste, die ohne gültiges Ticket erwischt wurden, ist im Juni massiv gesunken. Wie der rbb unter Berufung auf eine Antwort auf eine Anfrage der Linken im Parlament berichtete, gab es im Berliner Nahverkehr seit Einführung des Neun-Euro-Tickets zehn Mal weniger Schwarzfahrer als noch 2021.
Zwischen dem 1. und dem 24. Juni wurden demnach rund 300.000 Fahrgäste in S-Bahnen kontrolliert. Etwas mehr als 2100 hatten dem Bericht zufolge kein gültiges Ticket. Im Vorjahreszeitraum lag die Zahl bei knapp 23.000. In den Zügen der BVG wurden vom 1. bis 26. Juni rund 442.000 Kontrollen durchgeführt. 2022 wurden rund 5350 Schwarzfahrer erwischt. 2021 wurden im gleichen Zeitraum etwa 27.000 Menschen ohne gültiges Ticket erfasst.
Debatte um Entkriminalisierung des Fahrens von Fahrscheins
Monatlich wurden bei BVG und S-Bahn im vergangenen Jahr durchschnittlich pro Monat insgesamt rund 50.000 Menschen ohne Fahrschein gezählt. Die Linke fordert nun eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets sowie wie bereits seit Längerem eine Entkriminalisierung des Fahrens ohne Fahrscheins.
Der rechtspolitische Sprecher der Linken in Berlin, Sebastian Schlüsselburg, sagt gegenüber dem rbb, dass mit der Einführung des Neun-Euro-Tickets weniger Menschen ins Gefängnis müssten, weil sie die verhängten Geldbußen nicht bezahlen könnten. Das 9-Euro-Ticket müsse verlängert werden und das Erschleichen von Beförderungsleistungen aus dem Strafgesetzbuch entfernt werden.
