Abschreckung per QR-Trick: Johanniter gehen gegen Gaffer vor

Wer Unfallopfer filmt, macht sich strafbar. Trotzdem passiert es immer wieder. QR-Codes an Rettungswagen lassen Warnhinweise auf dem Handy aufleuchten. 

In den nächsten Monaten soll ein Pilotprojekt mit acht Rettungswagen und einem Intensivtransportwagen anlaufen, die die auffälligen QR-Codes tragen.
In den nächsten Monaten soll ein Pilotprojekt mit acht Rettungswagen und einem Intensivtransportwagen anlaufen, die die auffälligen QR-Codes tragen.
André Wagenzik

Berlin-Die Johanniter wollen Schaulustigen bei Autounfällen in Zukunft ihr Fehlverhalten direkt vor Augen führen. Wie aus einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland hervorgeht, sollen künftig QR-Codes an den Fahrzeugen der Rettungskräfte angebracht werden, die beim Filmen mit einer Handykamera die Warnbotschaft „Gaffen tötet“ auf dem Display erscheinen lässt.

Immer wieder behindern Gaffer die Arbeit von Rettungssanitätern, wie Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfallhilfe beklagt. „Das muss sich ändern, denn oft entscheiden schon wenige Minuten über Leben oder Tod“, so Lüssem weiter. David Kreuziger vom Landesvorstand der Johanniter in Berlin/Brandenburg setzt daher große Hoffnungen in die Abschreckungsaktion: „Gaffer sind ein Riesenproblem in allen Rettungsdiensten, daher sind wir sicher, dass diese Aktion eine hohe Aufmerksamkeit bekommen und Nachahmer in der gesamten Branche finden wird.“

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In den nächsten Monaten soll demnach ein entsprechendes Pilotprojekt mit acht Rettungswagen und einem Intensivtransportwagen anlaufen, die mit den auffälligen QR-Codes versehen werden. In Deutschland ist das Fotografieren von Unfallopfern streng verboten und kann mit Geldstrafen oder Freiheitsentzug von bis zu zwei Jahren bestraft werden.