Sternschnuppen im Dezember: Wann Sie die Geminiden am besten sehen können

Mitte Dezember erreicht das vorweihnachtliche Sternschnuppenspektakel seinen Höhepunkt. Die Geminiden glühen bis in die Morgenstunden.

Geminiden bewegen sich deutlich langsamer als die Perseiden (Archivbild).
Geminiden bewegen sich deutlich langsamer als die Perseiden (Archivbild).dpa/Matthias Balk

Berlin-Adventszeit ist auch wieder Sternschnuppenzeit: Der alljährliche Meteorstrom der Geminiden ist im Anflug. Ihren Höhepunkt erreichen sie in der Nacht vom 13. zum 14. Dezember. Das Sternschnuppenmaximum fällt in diesem Jahr mit dem zunehmenden Mond zusammen, der erst weit nach Mitternacht untergeht und vorher den Himmel aufhellt. Daher bieten sich vor allem die Morgenstunden zum Beobachten an – mit bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde.

Zum Beobachten der vorweihnachtlichen Himmelsflitzer eignen sich zwar am besten dunkle Orte fernab der lichtdurchfluteten Städte, die hellsten Geminiden sind aber auch am Großstadthimmel zu sehen. Wer den Meteorstrom fotografieren will, sollte eine Kamera mit einem Weitwinkelobjektiv auf ein Stativ montieren und eine Langzeitbelichtung wählen.

Geminiden gehören zu den größten Sternschnuppenschwärmen

Obwohl sie zu den größten Sternschnuppenschwärmen des Jahres zählen, stehen die Geminiden meist im Schatten der wesentlich bekannteren Perseiden, die alljährlich am Augusthimmel aufleuchten. Dass die Geminiden weniger populär sind, liegt vor allem an der Jahreszeit ihres Auftretens: Das kalte und oft trübe Dezemberwetter bietet Sternschnuppenjägern nun einmal unbequemere Beobachtungsbedingungen als die lauen Perseidennächte im Sommer.

So kamen die Geminiden zu ihrem Namen

Bei der Namensgebung für den Geminidenschwarm stand das Sternbild Zwillinge mit seinen hellen Hauptsternen Castor und Pollux Pate, weil die Sternschnuppen aus genau dieser Richtung zu fallen scheinen. Den scheinbaren gemeinsamen Ausgangspunkt der Meteorbahnen bezeichnen die Astronomen als Radiant – der Radiant der Geminiden liegt also in den Zwillingen.

Geminiden-Sternschnuppen entstehen durch Staubpartikel

In Wahrheit entstammen die Schnuppen einer Staubwolke, die unsere Erde auf ihrer Bahn um die Sonne jedes Jahr um dieselbe Zeit durchquert. Dabei treten die Staubpartikel in die Erdatmosphäre ein, in der sie dann die als Sternschnuppen bekannten Leuchterscheinungen erzeugen.

Bei den Geminiden ist der Ursprung dieser Staubwolke allerdings ungewöhnlich. In der Regel gehen Meteorströme auf winzige Überreste von Kometen zurück – Schweifsterne, die bei der Annäherung an die heiße Sonne Staub freisetzen, der sich dann über die Kometenbahn verteilt. So liegt beispielsweise der Ursprung der Perseiden in der kosmischen Staubspur des Kometen „Swift-Tuttle“, der etwa alle 130 Jahre der Sonne einen Besuch abstattet. Anders die Geminidenstaubwolke: Sie stammt nicht von einem Kometen, sondern geht offenkundig auf einen kleinen Asteroiden zurück – also einen eher festen Kleinkörper unseres Sonnensystems.

Der Geminidenasteroid heißt Phaeton. Er wurde erst 1983 entdeckt und umrundet die Sonne in weniger als eineinhalb Jahren. Forschungen ergaben, dass die für Asterioden ungewöhnliche Staubspur von Phaeton durch Eis unter dessen Oberfläche erklärbar sein könnte.

Geminiden sind langsamer als Perseiden

Die Geminiden weisen noch weitere Besonderheiten auf. So ziehen die Meteore des Stroms vergleichsweise langsam über den Himmel. Grund ist die geringe Geschwindigkeit, mit der die Geminidenteilchen in die Atmosphäre eintauchen: Sie beträgt „nur“ 122.000 Stundenkilometer – bei den Perseiden sind es hingegen stolze 212.000 Stundenkilometer.

Als weitere Eigentümlichkeit der Geminiden gilt, dass in den Stunden des Sternschnuppenmaximums zunächst die lichtschwächeren und erst später die hellsten Meteore aufleuchten. Besonders auf diese hellen Geminiden dürften sich jene freuen, die beim Anblick einer Sternschnuppe an die Erfüllung eines Wunschs glauben – gerade in der Vorweihnachtszeit.