Ägyptischer Aktivist Abdel Fattah hat Hungerstreik beendet

Sieben Monate befand sich der inhaftierte Aktivist im Hungerstreik. Zuletzt hatte er auch aufgehört zu trinken.

Ägyptens führender prodemokratischer Aktivist Alaa Abdel Fattah spricht während einer Konferenz an der American University im Jahr 2019.
Ägyptens führender prodemokratischer Aktivist Alaa Abdel Fattah spricht während einer Konferenz an der American University im Jahr 2019.AP/Nariman El-Mofty

Der ägyptische Aktivist Alaa Abdel Fattah hat seinen inzwischen sieben Monate andauernden Hungerstreik beendet. Das teilte seine Familie nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag mit. Der 40-Jährige befand sich zuletzt in medizinischer Behandlung, nachdem sich sein Zustand verschlechtert hatte. Zum Beginn der Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich hatte er auch die Aufnahme von Flüssigkeit eingestellt.

Monatelang nahm Abdel Fattah aus Protest gegen seine Inhaftierung nicht mehr als 100 Kalorien täglich zu sich, am 2. November dann hörte er ganz zu essen und am 6. November auch zu trinken auf. Vor dem Hintergrund der Weltklimakonferenz erfährt Abdel Fattahs Fall derzeit große Aufmerksamkeit.

Anzeige | Zum Weiterlesen scrollen

Scholz forderte Freilassung von Abdel Fattah

Das Weiße Haus hatte sich „zutiefst besorgt“ über den Gesundheitszustand des Aktivisten geäußert. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bei seinem Besuch in Scharm el-Scheich dessen Freilassung gefordert. Vergangene Woche stellte die Familie des Aktivisten nach eigenen Angaben einen Antrag auf Begnadigung durch den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi.

Abdel Fattah war eine wichtige Figur des Arabischen Frühlings 2011 in Ägypten – der Revolution, die zum Sturz des langjährigen Machthabers Husni Mubarak führte. Der Aktivist und Blogger wurde 2021 zu fünf Jahren Haft verurteilt. Inhaftiert ist er bereits seit 2019. Abdel Fattah soll „Falschinformationen“ verbreitet haben – ein in Ägypten gängiger Vorwurf gegen Regierungskritiker.