Ärzte-Verband will neuen Impfplan: Biontech für Junge, Astrazeneca für Ältere

Zunächst war Astrazeneca für Ältere Tabu. Der Leiter des Hamburger Impfzentrums will den Spieß jetzt umdrehen.

Dirk Heinrich, ärztlicher Leiter des Impfzentrums Hamburg, steht bei einem Interview mit Mund-Nasen-Schutz im Anmeldungsbereich.
Dirk Heinrich, ärztlicher Leiter des Impfzentrums Hamburg, steht bei einem Interview mit Mund-Nasen-Schutz im Anmeldungsbereich.dpa/Christian Charisius

Hamburg-Der Bundesvorsitzende des Virchowbundes Dr. Dirk Heinrich hat sich für eine neue, unkonventionelle Corona-Impfordung ausgesprochen. Heinrich plädiert in einem Interview mit dem Tagespiegel dafür, jüngeren Menschen im Kampf gegen die dritte Corona-Welle vorrangig das Präparat von Biontech/Pfizer zu impfen, während Ältere den derzeit umstrittenen Astrazeneca-Imfpstoff bekommen sollten.

Der Impfstoff von Astrazeneca führe nach Studienergebnissen bei weniger älteren Menschen zu einer allergischen Reaktion, sei jedoch „hoch wirksam, um genau das zu verhindern, was wir bei den Älteren wollen: die Hospitalisierung und den Tod“, wie Heinrich dem Blatt sagte. 

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Jüngere vor Übertragung besser schützen

Biontech hingegen habe bessere Ergebnisse bei der Virus-Übertragung. „Wir müssen jetzt viel mehr Biontech für die Jüngeren nehmen, weil wir wissen, dass der Impfstoff eine Übertragung verhindern kann. Und das ist doch genau die Bevölkerungsgruppe, die das Virus am ehesten überträgt.“ Das treffe vor allem auf Pflegekräfte, Lehrpersonal oder Kita-Mitarbeiter zu. 

Heinrich, der ebenfalls das Hamburger Impfzentrums leitet, ist sicher: „Mit dem Wissen, was wir jetzt haben, wäre das der rationale Umgang mit den beiden Impfstoffen.“