Ärztepräsident fordert Impfpflicht in Gesundheit und Pflege schon ab Dezember

Klaus Reinhardt will zudem den Übergangszeitraum zur Vorlegung eines Nachweises verkürzen. Ungeimpftes Personal soll einen Monat weniger Zeit haben.

Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer.
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer.dpa/Bernd von Jutrczenka

Düsseldorf-Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, fordert die Einführung einer Corona-Impfpflicht in Kliniken und Pflegeheimen bereits in wenigen Wochen. Die Impfpflicht solle „schon ab Anfang Dezember gelten – außerdem mit einer kürzeren Übergangszeit“ als bisher vorgesehen, sagte Reinhardt am Mittwoch dem Handelsblatt. „Jeder Tag ohne diese Regel ist ein verlorener Tag im Kampf gegen die Pandemie.“

Zuvor hatte der Spiegel berichtet, dass sich eine Impfpflicht in Pflegeheimen und Kliniken zum Jahreswechsel abzeichne. Dies sehe eine Formulierungshilfe des Bundesgesundheitsministerium für ein entsprechendes Gesetz vor, das im Auftrag der Ampel-Parteien erarbeitet worden sei.

Ärztepräsident skeptisch gegenüber allgemeiner Impfpflicht

Wer zu Jahresbeginn noch keinen Impfnachweis vorlegen könne, solle dies bis zum 31. März nachholen können, heißt es dem Bericht zufolge weiter in dem Papier. Reinhardt kritisierte diese Übergangszeitraum als zu lang. „Hier halte ich die vorgeschlagenen drei Monate für nicht angemessen, sondern zwei Monate“, sagte er dem Handelsblatt.

Skeptisch äußerte sich Reinhardt zu einer allgemeinen Corona-Impfpflicht, wie sie mehrere Ministerpräsidenten zuletzt forderten. „Entscheidend ist jetzt, dass die 2G-Regeln strenger kontrolliert und auch mit spürbaren Bußgeldzahlungen verknüpft werden“, sagte er. „Davon erhoffe ich mir im Augenblick einen größeren Fortschritt in der Impfkampagne als durch die Diskussion um eine allgemeine Impflicht, die ohnehin nicht so kurzfristig eingeführt werden kann.“